Unser Ausschuss zur Bewahrung der Schöpfung feiert seinen 25.
Geburtstag:
Herzlichen Glückwunsch!
Auf einer Rüstzeit vom 26. – 28 September 1986 in Haus Nordhelle
widmete sich unser Presbyterium dem Thema „Verantwortung für
Gottes Schöpfung“. Schwerpunktmäßig ging es dabei um Art und
Ausmaß der Umweltzerstörung und um eine theologische Vertiefung
des gesamten Themenkomplexes. Allen Beteiligten wurde überdeutlich,
dass Konsequenzen für die uns anvertraute Schöpfung zu fordern sind.
In einem Katalog stellte man für unsere Kirchengemeinde einen 30
Punkte umfassenden Katalog zusammen. Und schon in der Oktobersitzung
des Presbyteriums berief man einen „Umweltausschuss“.
Er sollte die andiskutierte Problematik weiterverfolgen und dem
Leitungsgremium und der Gemeinde praktische Vorschläge unterbreiten.
Ein Anfang war gemacht!
Inzwischen sind 25 Jahre vergangen. Man nennt sich schon lange
„Ausschuss zur Bewahrung der Schöpfung“. Die Ziele haben
sich nicht verändert, und die Mitglieder sind überaus fleißig und
engagiert und kreativ und um Nachhaltigkeit bemüht – wie eh und
je. In den folgenden Ausführungen wird dies sehr deutlich. Alle
Arbeiten und alle Aktionen des letzten Vierteljahrhunderts zu nennen,
würde aber den Rahmen dieses Berichtes sprengen.
Am 26. Juni wurde in der Talkirche der „Tag der Schöpfung“
gefeiert, bereits zum 10. Mal. Barbara Leidel, die Vorsitzende des
Ausschusses, begrüßte alle Gottesdienstbesucher: „Lasst uns
wieder den Schöpfer und seine Schöpfung feiern und Gott danken.“
Das Thema lautete diesmal: „Unser tägliches Brot“. Noch
einmal die Vorsitzende: „Zusammen mit Kindern und Erzieherinnen
der Kindertagesstätte Ortsmitte haben wir gemeinsam nachgedacht
über das Wunder des Lebens, das uns im Keimen und Wachsen eines
Samenkornes begegnet. Wir können begreifen, wie wichtig es ist,
genug Brot zu haben, und wollen dabei die nicht vergessen, denen
es fehlt. Denn: Brot wäre für alle da, doch am gerechten Teilen
mangelt es noch!“
Der Gottesdienst war interessant und lehrreich, stimmte nachdenklich,
war andererseits aber auch sehr lebendig, nicht zuletzt wegen der
Kinder. Ganz gekonnt spielten sie das Gedicht vom Weizenkorn von
der Saat bis zur Ernte, und sie sangen freudig „Kommt, wir
wollen Gott danken“ und „Miteinander essen“. Die
Besucher erfuhren Neues und viel Wissenswertes über das Grundnahrungsmittel,
und die Predigt von Pfarrer Frank Boes beschäftigte sich – diesmal
ganz kindgerecht – mit der „Speisung der 5.000“. Danach
ein wunderbares Bild: Im großen Kirchenschiff ein Kreis aller Gottesdienstbesucher
und die Teilung des von den Kindern gebackenen Brotes. Alle Lieder
und alle Gebete rundeten das Thema des Tages ab. „Segne unser
Bemühen und unsere Spenden für die Aktionen von ´Brot für die Welt´.
Gib, dass überall da, wo es nötig ist, die gute Saat aufgeht und
Menschen in Würde arbeiten, ernten, essen und leben können!“
Draußen dann noch ein Samentütchen „Eine Augen- und Bienenweide
– Säen Sie mit!“ und eine „Brotzeit“ für alle: Stockbrotbacken
für die Kinder, Brot und leckere Dipps und Gartenfrüchte für die
Erwachsenen. Mein Fazit: Ein toller Gottesdienst mit einem gelungenen
Abschluss. Ein „dickes Lob“ für die Mädchen und Jungen,
ihre Erzieherinnen und für die Mitglieder des Ausschusses!
Doch der Tag war noch nicht zu Ende: Auf dem Programm stand des
Weiteren eine Kräuterwanderung in Lützel. Im Rahmen von „Autofrei
und Spaß dabei – der Schöpfung zuliebe“. Am 8. Mai 1994 wurde
der Startschuss für dieses Projekt gegeben – mit einer Radtour zur
Heesquelle. Inzwischen haben 78 Fahrten, Wanderungen und Besichtigungen
stattgefunden, immer sonntags, immer ohne Auto, aber immer mit vielen
schönen und bleibenden Eindrücken. Lützel – die Nr. 79: Michael
Düben, Apotheker in Bad Laasphe und Mitglied im NABU, zeigte den
Teilnehmern viele Kräuter, konnte sie benennen und alle jeweiligen
Inhaltsstoffe aufzählen. Dazu Erklärungen von Sprichwörtern und
Interessantes über das Zusammenleben in der Natur. Wussten Sie,
dass etwa 1.000 Lebewesen auf, in und an einer ausgewachsenen Eiche
leben? Dass sie rund 700.000 Blätter hat? Und das dort knapp 50.000
Liter Luft gefiltert werden? Oder dass 50 % der Arzneimittel aus
Pflanzen hergestellt werden? Barbara Leidel schwärmte nachher von
der Exkursion: „Es war mit das Beste, was ich im Rahmen von
´Autofrei´ erlebt habe!“
Am 9. Juli die nächste Alu-Sortieraktion, erneut in Birlenbach.
Diesmal kamen 162 kg Aluminium und 5 kg Kupfer zusammen; der Erlös
betrug insgesamt 129,90 Euro. Als der Ausschuss am 15. April 1994
mit dem Projekt in unserer Kirchengemeinde begann, ahnte niemand,
dass es so erfolgreich verlaufen würde. Inzwischen konnten ganze
3.777 kg Aluminium verkauft und dem Recycling zugeführt werden,
dazu größere Mengen Kupfer und Messing. Spätestens im Frühjahr nächsten
Jahres wird die 4.000 kg – Marke „geknackt“ werden können!
Welch ein Erfolg!
„Ohne Fleiß kein Preis!“ Wir alle kennen dieses Sprichwort.
Und auch die Mitglieder des Ausschusses zur Bewahrung der Schöpfung
und die des Arbeitskreises „Grüner Hahn“ wissen um dessen
Bedeutung. Spätestens als man jetzt im Siegener Rathaus den zweiten
Preis und zugleich 2.000 Euro für die Aktivitäten im Bereich des
Umweltmanagement-Projekts verliehen bekam, aus den Händen von Siegens
Bürgermeister Steffen Mues und von NRW-Minister Johannes Remmel.
Der Klimaschutzförderpreis wurde im Kreis Siegen-Wittgenstein bereits
zum dritten Mal verliehen, diesmal im Rahmen der Kampagne „1.000
Pumpen für Siegen“. Es ging um den Austausch von alten Heizpumpen
gegen moderne, Strom sparende Hocheffizienzpumpen. Den zweiten Preis
teilte sich Klafeld mit der ev. Kirchengemeinde Kaan-Marienborn.
Wir gratulieren unserem Ausschuss zur Bewahrung der Schöpfung
zum 2. Platz und zugleich zum 25. Geburtstag. Wir loben und schätzen
die sehr zeitaufwändige Arbeit, das großartige Engagement der ehrenamtlichen
Mitglieder und den beispielhaften Einsatz für Gottes gute Schöpfung.
Der Ausschuss leistet seit 1986 hervorragende Arbeit und ist aus
unserer Kirchengemeinde einfach nicht mehr wegzudenken!
Peter – Christian Rose
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