Projekt: November/Dezember

 

Projekt:
November / Dezember

Brot für die Welt

IIm Folgenden stellen
wir Ihnen das Projekt „Wasser marsch “ (Kampf gegen die Dürre im
Süden Äthiopiens)  vor, dass von „Brot für die Welt“ finanziert
wird. Wir bitten Sie herzlich diese wichtige und segensreiche Arbeit
zu unterstützen.

Spenden können
auf das Konto der Ev. – Ref. Kirchengemeinde Klafeld,
Kto.-Nr.
30 306 872 bei der Sparkasse Siegen (BLZ 460 500 01)
mit dem
Kennwort „Wasser marsch“ überwiesen werden.
Eine Spendenbescheinigung
stellen wir gerne aus.


Äthiopien

Wasser marsch!

Jahrelang kämpften
sie vergeblich gegen die Dürre im Süden Äthiopiens. Doch mit Hilfe
der Mekane Yesus Kirche befreien sich die Konso nun aus ihrer Not.
Dank eines kilometerlangen Netzes von Bewässerungskanälen haben
bald rund 100.000 Menschen dauerhaft genug zu essen.

Die
Sinfonie der Schaufeln kann man lange hören, bevor man sie endlich
sieht. Hundertfach trifft Metall auf Sand, sorgt für an- und abschwellendes
Knirschen, untermalt von anfeuerndem Gesang und dem rhythmischem
Klatschen, das entsteht, wenn eine Schippe Erde mit dumpfem Plopp
wieder auf der Erde landet. Die Quelle dieser Komposition liegt
versteckt hinter dem goldgelben Meer an Maispflanzen, einem gigantischen
Labyrinth des Überflusses, denn überall reifen prächtige Kolben.
500 Frauen und Männer graben hier an einem Kanal von gigantischen
Ausmaßen: 1,2 Kilome-ter lang, drei Meter tief, drei Meter breit.

Halgete Orano,
Vorsitzender der Bauernvereinigung von Jarso, wischt sich mit dem
T-Shirt den Staub vom verschwitzten Gesicht: „Früher hätten wir
Probleme gehabt, Helfer zu finden, die so hart und so schnell arbeiten
können wie wir heute. Die Leute waren dünn wie ein Grashalm.“

Dass heute so
viele Menschen hier buddeln, hat damit zu tun, dass viele tausend
Bauern vor einigen Jahren eine beispiellose Entschei-dung getroffen
haben. Sie sind mit ihren Feldern umgezogen, von den Hügeln ins
Flachland. Aber nicht ganz freiwillig.

Die Dörfer der
Konso hängen wie Schwalbennester an den Bergkuppen, darunter liegen
ihre Felder. Terrassenförmig angelegt nutzen sie das spärliche Regenwasser
optimal aus und verhindern die Erosion der dünnen Humusschicht.
Doch in den letzten Jahrzehnten wuchsen Mais und Sorghum immer schlechter:
Dürren sorgten für häufige Ernte-ausfälle, der Boden war ausgelaugt.
„Alle litten an Hunger“, erinnert sich Halgete Orano. „Statt drei
Mal am Tag wurde nur noch einmal gegessen. Und an manchen Tagen
überhaupt nicht mehr.“

Doch die Konso
gaben sich nicht einfach geschlagen. „Wir haben versucht, auch auf
unserem traditionellen Besitz im Flachland Mais anzubauen. Es war
dort aber viel zu trocken – wir konnten nur Kühe und Ziegen grasen
lassen.“ Die Flüsse führen nur nach den beiden kurzen Regenzeiten
Wasser, das ungenützt in die Ebene floss. Mit den selbstgebauten
Wehren aus Ästen und Gestrüpp ließ es sich nicht umleiten.

Also wandten sich
die Bauern an ihren ehemaligen Grundschullehrer, der inzwischen
für das Entwick-lungsprogramm der Mekane Yesus Kirche arbeitete.
Mit Unterstützung von „Brot für die Welt“ und der Beratung von Ingenieuren
entstand ein beeindruckendes Projekt zur Bewässerung der Felder.
Dank der fast 50 Kilometer Kanäle, die sie in Handarbeit gegraben
haben, können die Bauern nun auf 4.000 Hektar Mais anbauen. Bald
soll so die Ernährung von 100.000 Menschen gesichert werden – nicht
nur durch den Anbau von Mais und Sorghum, sondern auch durch den
Verkauf von Chili, Sesam und Tomaten. In Gärtnereien lernen die
Bauern den Umgang mit diesen Pflanzen, die sie bisher gar nicht
kannten. Weil es nie genügend Wasser gab, um sie anzubauen.

  • Träger: Ethiopian Evangelical Church
    Mekane Yesus (EECMY)
  • Finanzierung (drei Jahre): „Brot für
    die Welt“:    € 187.579,-

Was kostet wie viel?

  • Schaufel zum Graben von Kanälen: € 10,-
  • 100 Kilogramm Zement für den Bau von
    Wehren: € 20,-
  • Brunnen-Bohrung pro Meter: € 100.-

Weitere Informationen zu diesem
Projekt finden Sie im Internet unter
www.brot-fuer-die-welt.de/projekte/eecmy

Text und Foto: Helge Bendl