15 Jahre Guten-Abend-Kirche

Neue Wege – das war das Motto der ersten Guten-Abend-Kirche am 7. Oktober 2007, genau eine Woche, nachdem die Kirchen und Gemeindehäuser in Birlenbach, Setzen und Sohlbach-Buchen geschlossen worden waren. Das war damals ein tiefer Einschnitt in unser Gemeindeleben, verbunden mit Trauer, Tränen, Wut und Ärger. Mit der Guten-Abend-Kirche wollten wir zeigen: Wir machen nicht alles dicht, sondern bieten etwas Neues an, wollen mit der Gemeinde neue Wege gehen. Viele sind bis heute mitgegangen – als treue Gottesdienstbesucher und in unserem Team. All denen, die im Laufe der Jahre ihre Ideen und Talente, Zeit, Mühe und viel Experimentierfreude eingebracht haben, sei dafür ganz herzlich gedankt.

Neu sind die Wege, die wir mit der Guten-Abend-Kirche gehen, inzwischen nicht mehr. Vieles hat sich eingespielt und bewährt: die zunächst ungewohnte Uhrzeit – zwischen Kaffeetrinken und „Tatort“, lebensnahe Themen, abwechslungsreiche Gestaltung sowie Kollektenzweck, Mitgebsel und Imbiss, die, wenn möglich, zum jeweiligen Thema passen. Moderne Lieder, die passende Begleitung durch Mechthild Heide am Klavier und hin und wieder auch musikalische Gäste runden das Programm ab. Nicht mehr neu, und doch sind diejenigen, die zur Guten-Abend-Kirche kommen, immer wieder neugierig auf das, was wir uns haben einfallen lassen. Viele erwarten von uns eine kleine Spielszene. Diese Anspiele, die wir immer selbst entwickeln und schreiben, sind so eine Art Markenzeichen für die Guten-Abend-Kirche geworden. Bei manchen Themen wie etwa „Peinlich!“ oder „Seid doch ein bisschen tolerant“ hatten wir schon bei der Vorbereitung ganz viel zu lachen. Aber wir haben uns auch nicht gescheut, schwierige Themen anzupacken, „Himmel und Hölle“ z.B. oder den „Novemberblues“, ein Gottesdienst, in dem es um Depressionen ging. Solche Freiheiten können wir uns in der Guten-Abend-Kirche nehmen.

Seit 15 Jahren gibt es die Guten-Abend-Kirche nun schon. Mit einem „Feier-Abend“ haben wir die Jubiläumstaffel am 6. November eröffnet und sind im März mit dem Thema „Respekt!“ in die Sommerpause gegangen. Fünfzehn, das ist eigentlich ja gar kein Alter. Da ist man noch frisch und jugendlich. Voller Schwung. In der Phase, in der man gerne etwas wagt und ausprobiert. Darum freuen wir uns schon darauf, Sie am 5. November um 18 Uhr wieder an der Haltestelle Wenscht / Guten-Abend-Kirche zu treffen.

Almuth Schwichow