„Wie war Weihnachten für Dich?“

Die Absage der Gottesdienste für den Hl. Abend und die Weihnachtstage kam für uns nicht überraschend und dennoch schmerzte sie. Abgesehen davon konnten wir aufgrund der Kontaktbeschränkungen erstmalig den Heiligen Abend nicht im Kreise der erweiterten Familie verbringen, ebenfalls eine Einschränkung, die uns sehr traurig stimmte.

Und dennoch war es uns vergönnt, ein sehr stimmungsvolles und besinnliches Weihnachtsfest erleben zu dürfen. Dazu hat unter anderem der nachmittägliche Besuch in der Talkirche beigetragen. Ein mit Weihnachtsbaum und Herrenhuter Stern wunderschön geschmückter Ort der Stille bot reichlich Gelegenheit zum Innehalten und einer intensiven Besinnung auf den Geist der Weihnacht.

Zu Hause haben wir diese Stimmung einfließen lassen in die von Almuth Schwichow vorbereitete Andacht mit Lesung und gemeinsamem Gebet, dem Singen von Weihnachtsliedern und – man glaubt es kaum – eigenem Flötenspiel.

Es war ein „einsamer“, aber „sehr besonderer“ Heiligabend, den wir so schnell nicht wieder vergessen werden.

Astrid und Martin Jung

Weihnachten ohne Gottesdienst: das müsste für einen Pastor doch mal ganz nett sein, ruhig und entspannt und mit viel Zeit für die Familie – oder? Nun ja, das mit der Familie war schon schön. Wir waren zu sechst, haben gut gegessen, viel miteinander gespielt und zusammen unsere Video-Gottesdienste angeschaut. Aber im Lauf der Jahre entwickelt man als Pastorenfamilie schon Strategien, damit das auch im „Normalbetrieb“ ganz gut funktioniert. Dass dieser Normalbetrieb dieses Jahr fehlte, war einfach nur traurig. Dabei war ich am Heiligen Abend ja immerhin noch zwei Stunden in der geöffneten Kirche, und als am Morgen davor nochmal letzte Hand an das Krippenspiel-Video gelegt werden musste, kam fast etwas von der üblichen Hektik auf. Aber Weihnachten ohne Live-Krippenspiel, ohne „O du fröhliche“ aus dem vollbesetzten Kirchenschiff, ohne Singen im Chor und ohne ganz vielen Leuten „frohe Weihnachten“ wünschen zu können – gern auch mit Handschlag oder Umarmung? Das möchte ich nie, nie wieder erleben! Also liebe Leute: seht zu, dass wir die Zahlen nun auch wirklich runter kriegen, lasst euch impfen, sobald ihr könnt, und lasst uns 2021 Christi Geburt wieder feiern, wie es sich gehört – ich freu mich drauf!

Martin Klein