Weihnachten 2020 – Hausandacht

Wir feiern Weihnachten – anders als sonst –
und doch mit vertrauten Worten und Liedern.
Nicht dicht gedrängt in der Kirche,
sondern bei uns zu Hause, allein oder in der Familie.
Leise und besinnlich.
Ganz anders als sonst.
Und doch: Wir feiern!
Denn Gott kommt auf die Welt, kommt zu uns
und bringt Licht in das, was unsere Tage dunkel macht.

Wir zünden eine Kerze an.

Gott wird Mensch,
kommt zu uns in einem Menschenkind.
Und dieses Kind bringt Heil und Leben
für dich, für mich, für alle Welt.
Das feiern wir im Namen des Vaters
und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
„Fürchtet euch nicht!
Siehe ich verkündige euch große Freude,
die allem Volk widerfahren wird;
denn euch ist heute der Heiland geboren,
welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“

(Lukas 2,10b.11)

Lied: Tochter Zion (LH 6 / EG 13)
(LH – Liedheft, EG – Evangelisches Gesangbuch)

Gebet

Alles wird anders.
Immer wieder.
Nichts bleibt.
Nicht einmal an Weihnachten ist alles so wie immer.
Nur du, Gott, bleibst.
Und dein Wort:
dass wir uns nicht fürchten müssen,
weil du Licht in unsere Dunkelheit bringst:
ein Licht, das Suchenden den Weg weist,
Enttäuschten wieder Hoffnung schenkt,
Ängstlichen Mut macht,
Traurige tröstet
und der ganzen Welt Frieden bringen soll.
Sei nun bei uns mit deinem Licht.
Amen.

„Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde“ – so beginnt die  Weihnachtsgeschichte im Lukasevangelium. Tatsächlich beginnt diese Geschichte aber schon viel früher:
Sie beginnt damit, dass die Menschen auf Frieden und Gerechtigkeit hoffen und warten – schon so lange, und mit der Sehnsucht, dass jemand dem Elend und der Gewalt ein Ende macht und Licht in die Dunkelheit bringt.

Diese Hoffnung beschreibt der Prophet Jesaja so:

„Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.
Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben und die Herrschaft ist auf seiner Schulter. Und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß  werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit.“
(Jesaja 9,1.5.6)

Lied: Es ist ein Ros entsprungen (LH 9 / EG 30)

Die uralte Sehnsucht der Menschheit erfüllte sich in der Nacht, die wir heute feiern / die wir gefeiert haben. Wir kennen die Geschichte, und doch gehen wir jedes Mal wieder mit:
mit Maria und Josef,
mit den Hirten und den Weisen,
mit aller Welt
gemeinsam auf dem Weg nach Bethlehem.

„Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste, und sie geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.
Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger.
Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.“

Lied: Stille Nacht (LH 23 / EG 46)

„Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr.
Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht!  Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.
Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen; die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“

Lied: Fröhlich soll mein Herze springen (LH 22 / EG 36)

„Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die der Herr uns kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.“ (Lukas 2,1-16)

Lied: Ich steh an deiner Krippen hier (LH 14 / EG 37)

Fürbitten:

Gott, wir danken dir: Du bist da,
und es ist hell mitten in der Nacht.
Wir bitten dich: Bleib mit deinem Licht bei uns
und bei allen, für die wir nun bitten:

Lass das Licht der Hoffnung leuchten in allen Häusern, in denen Sorgen und Probleme,
Traurigkeit und Verzweiflung,
Einsamkeit und Enttäuschung
die Weihnachtsfreude überschatten.

Lass das Licht des Glaubens leuchten an allen Orten,
an denen Furcht und Angst,
Mutlosigkeit und Unsicherheit,
Pessimismus und Zweifel
den befreienden Blick auf dich verstellen.

Lass das Licht der Liebe leuchten in allen Ländern,
in denen Armut und Hunger,
Terror und Leid,
Krieg und Gewalt
deine ermutigende Botschaft ersticken.

Lass das Licht der Weihnacht leuchten für alle,
die sich in diesem Jahr besonders
nach Heimat und Gemeinschaft,
nach Trost und Geborgenheit sehnen,
und danach, wieder frei und unbeschwert zu leben.

Lass uns darauf vertrauen,
dass sich deine Verheißung erfüllt
in allen Häusern, an allen Orten und in allen Ländern.

Mit den Worten, die schon Jesus gesprochen hat, beten wir:

Vater unser

Segen

Der Gott, der uns über alle Maßen liebt,
schütze und behüte uns.
Er wende Schaden und Sorgen von uns ab
und lasse uns in seinem Frieden leben.
Amen.

Lied: O du fröhliche (LH 5 / EG 44)

Den Frieden der Weihnacht wünscht Ihnen

Ihre PastorinAlmuth Schwichow