Neues aus Gemeinde und Presbyterium September / Oktober 2018

von Peter-Christian Rose, Michael Neuser und Martin Schnutz

O Unvergessliche Ära

Große Betroffenheit und Trauer hat der Tod von Ingo Gieseler bei vielen Menschen in unserer Kirchengemeinde ausgelöst. Er verstarb am 31. Mai im Alter von nur 42 Jahren. Ganz plötzlich und unerwartet. Ingo Gieseler leitete den Gemischten Chor Birlenbach von Januar 2001 bis April 2012 mit hoher Kompetenz und großer Hingabe. Er verstand es, die Sängerinnen und Sänger immer wieder zu begeistern, bei der Stimmbildung, beim Üben, beim Einsingen und auch mit einer abwechslungsreichen Chorliteratur. Und er vermochte es, den Klangkörper immer wieder neu zu fordern und zu fördern. Im Ostergottesdienst 2012 im Wenscht „endete nach elf Jahren für alle Beteiligten eine unvergessliche Ära“. So formulierte es damals Friedhelm Hanisch, der 1. Vorsitzende des Chores. Pfarrer Dr. Martin Klein verabschiedete den äußerst engagierten Dirigenten und sprach ihm im Namen unserer Kirchengemeinde seinen Dank aus. Dabei erinnerte er an dessen vielfältigen Dienste und Verdienste. Ingo Gieseler, Lehrer und stellvertretender Schulleiter am Berufskolleg Wittgenstein, war vielen auch als exzellenter Trompeter bekannt. Er spielte in der Bigband der Universität Siegen, im Blechbläserensemble „pian e forte Siegen e.V.“ und in der Brass Band Westfalen. Überdies fungierte er über viele Jahre als motivierender Mitarbeiter im CVJM-Posaunenverband. Die Trauerfeier für Ingo Gieseler fand am 7. Juni in der Nikolaikirche in Siegen statt.

O Eindrucksvolle Pantomime

Siedlerfest: Gottesdienst auf dem Rollschuhplatz

Einsetzender Starkregen hatte das Sommerfest der Siedlungsgemeinschaft Wenscht am Samstag, 9. Juni, gegen 23 Uhr vorzeitig beendet. Noch am Sonntagmorgen stand der ehemalige Rollschuhplatz unter Wasser und musste von Vereinsmitgliedern trockengelegt werden, bevor der ökumenische Gottesdienst zum Siedlerfest mit einem Grußwort des Vorsitzenden Paul Breuer beginnen konnte. Dechant Karl-Heinz Köhle und Pfarrerin Almuth Schwichow begrüßten die etwa 45 Besucher. Der Wochenspruch (Matth. 11,28) gab das Thema vor: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seit; ich will euch erquicken.“ Benannt wurden einige Sorgen, die sich wie eine Mauer aufbauen und die Menschen niederdrücken, z.B. Alter, Krieg, Sprachlosigkeit und Krisen. Eine Schlucht in diese Mauer bauen die Verheißungen des Psalm 23: Bei Gott dürfen wir ausruhen, uns auf ihn stützen, bei ihm Licht und Stärke finden, uns an seiner Schöpfung erfreuen. Gemeindereferentin Irmtrud von Plettenberg und die Mitglieder des Vorbereitungskreises legten den Bibelvers in einem Pantomimenspiel eindrucksvoll aus. Die musikalische Gestaltung hatten Michaela Ernst (Gesang und Gitarre) und Dominik Kubietziel (Keyboard) übernommen. Nach dem eindrucksvollen Gottesdienst sorgten die Alphornbläser aus Setzen mit stimmungsvollen Klängen für die passende Tafelmusik zu Grillwürstchen, Erbsensuppe und Bier vom Fass.

O Viele Spenden

Wie hatte es Kirchmeister Hartmut Heinbach beim Neujahrsempfang am 2. Februar so schön und treffend formuliert? „Wir werden weniger, sind aber eine sehr lebendige Gemeinde und haben sehr viele, die mitarbeiten!“ Man könnte noch hinzufügen: „Und viele, die uns Spenden zukommen lassen!“ Denn die Bereitschaft, unsere Kirchengemeinde finanziell zu unterstützen, ist weiterhin ungebrochen. Allein in den beiden Monaten Mai und Juni sind 3.060,00 Euro eingezahlt oder an uns überwiesen worden. Dafür ein aufrichtiges Dankeschön! Beginnen wir die Auflistung mit den Zuwendungen für das Projekt „Sanierung Treppenanlage Talkirche“; hier konnten im Gemeindebüro nach ersten 800,00 € weitere 2.660,00 € verbucht werden. Zusätzlich gingen folgende Beträge ein: 20,00 € für den Kinderchor „Singsalabim“, 225,00 € für „GEMEINDE JETZT“, 20,00 € für die Orgel in der Talkirche, 40,00 € für den Klafelder Mittagstisch, 65,00 € für die Wenschtkirche und 30,00 € für Diakonische Aufgaben in unserer Gemeinde. Nochmals herzlichen Dank!

O Großartiges Fest

Die Ev.-ref. Kirchengemeinde Klafeld und die katholische Kirchengemeinde St. Marien richteten am 24. Juni zum 48. Mal das ökumenische Kinderfest im Wenscht aus. Unter dem Motto „Kinder helfen Kindern“ begann die Veranstaltung am Vormittag mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der St. Marien Kirche. In

Kinderfest: Gottesdienst in der St. Marien-Kirche

seiner Predigt verdeutlichte Pfarrer Dr. Martin Klein, wie wichtig die Unterstützung von Kindern ist, die dringend Hilfe benötigen. Für die musikalische Gestaltung sorgte der überaus singfreudige Kinderchor „Singsalabim“ mit seiner engagierten Dirigentin Andrea Stötzel. Dann ging es hinauf zum evangelischen Gemeindezentrum. Vielfältige Attraktionen verwandelten das große und ebene Gelände in eine Erlebniswelt für Kinder. Hoch im Kurs standen die Hüpfburg, die Rollenrutsche, das Schminkzelt, die Tombola und das Puppentheater der Kita Sohlbach. Bei den sogenannten Großspielen, wie z.B. „Vier gewinnt“, und beim Bau von Insekten-Hotels waren Köpfchen und Fingerspitzengefühl gefragt. Auch die Unterhaltung von Clown „Pacco“, die Tanzauftritte der TG Friesen und der Gruppe „AkzepTanz“ kamen bei den Kindern und Jugendlichen sehr gut an. Vertreten waren zudem die Feuerwehr, die Malteser und die Polizei, sie alle standen Rede und Antwort oder begeisterten mit eigenen Spielen. Auch für das leibliche Wohl der großen Besucherschar hatte man bestens gesorgt, es gab Bratwürstchen, Suppe, Kaltgetränke, Waffeln sowie Kaffee, leckeren Kuchen und wunderbare Torten. Die Einnahmen des Tages – insgesamt rund 3.000 Euro – sind wieder für gute Zwecke bestimmt. So wird das erste Drittel für hilfsbedürftige Familien aus Geisweid und gemeinnützige Aktionen für Kinder eingesetzt. Die Partnergemeinde Bagamoyo in Tansania erhält von der Ev.-Ref. Kirchengemeinde das zweite Drittel des Erlöses zur Unterstützung einer Schule; St. Marien spendet das letzte Drittel an ein Erholungsheim für Kinder im südamerikanischen Peru. Am Ende des Tages waren die Organisatoren und die rund vierzig ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer mit dem Verlauf des Festes mehr als zufrieden. Man zog eine überaus positive Bilanz: Gute Stimmung, tolles Wetter, 600 Gäste und ein Erlös, der sich sehen lassen kann. Das Kinderfest in der „Gartenstadt“ war erneut eine sehr erfolgreiche Veranstaltung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Bis zum nächsten Jahr! Wenn es dann zum 49. Mal heißt: „Kinder helfen Kindern“.

O Leere Schultüten

Für unsere „i-Männchen“ hat vor einigen Tagen der Ernst des Lebens begonnen. Die Kindergartenzeit ist endgültig vorbei. Die meisten Mädchen und Jungen haben sich seit Monaten auf die Schule gefreut. Endlich schreiben, rechnen und lesen lernen! „Ich kann bis zwanzig zählen, und einige Buchstaben kenne ich auch schon!“ Der Kindergarten und die Eltern haben in den ersten sechs Lebensjahren wichtige Vorarbeiten geleistet. Jetzt aber brauchen die Kleinen „Futter“, wie es so schön heißt. Am Anfang wird zwar noch viel gespielt, aber lange dauert es nicht und die ersten Lernerfolgskontrollen stehen an. Die Schultüten sind inzwischen wahrscheinlich schon geleert worden und stehen in einer Ecke des Kinderzimmers. Dafür sind die Erstklässler stolz auf ihren nagelneuen Schulranzen, er wird (jedenfalls in der ersten Zeit) ganz pfleglich behandelt. Eine schöne Zeit! Im Verabschiedungsgottesdienst am 8. Juli in der Wenschtkirche und in den drei Einschulungsgottesdiensten am 30. August wurde ihnen Gottes Segen mit auf ihren Weg gegeben und ihnen Hilfe, Kraft, Gelingen und Bewahrung zugesprochen. Auch von dieser Stelle wünschen wir allen „i-Männchen“ einen guten Anfang, viel Freude beim Lernen, gute Klassengemeinschaften, dazu fürsorgliche Eltern, die eng mit der jeweiligen Schule zusammenarbeiten und deren pädagogische Arbeit unterstützen, und letztlich Lehrerinnen und Lehrer, die mit großem Engagement und Einfühlungsvermögen unterrichten!

O Tolle Idee

Posaunenklänge auf der HTS? „Muss ein Irrtum sein!“ Und Gebete? „Unmöglich!“ Und eine Predigt? „Kann doch auch nicht sein!“ Oder doch? – Am 1. Juli war es wieder soweit: Das Siegtal, für den gesamten Autoverkehr gesperrt, gehörte auf einer Länge von 115 km – von Netphen bis Siegburg – ausschließlich den Radlern, Inline-Skatern, Joggern und Fußgängern. An der Strecke gab es in der Zeit von 9 bis 18 Uhr

Siegtal Pur: Gottesdienst auf der Hüttentalstraße

wieder Feste, jede Menge Aktionen, besondere Gelegenheiten zum Besichtigen von Sehenswürdigkeiten sowie viele Möglichkeiten, sich mit Getränken und Speisen zu erfrischen und zu stärken. Neu und erstmalig bei „SIEGTAL PUR“: Ein Gottesdienst auf der HTS, genauer gesagt auf der Abfahrt vor dem Ziegenbergtunnel. Um 10 Uhr. Das Motto: „Einfach himmlisch.“ Eingeladen hatte der Ev. Kirchenkreis Siegen. Die Idee für den Gottesdienst stammte allerdings von unserem Pfarrer Frank Boes, selbst ein passionierter „Pedalritter“: „So können die Fahrradfahrer, Inliner oder wer auch immer diesmal dabei ist, diese wunderbare Gelegenheit einer freien HTS nutzen und müssen trotzdem nicht auf ihren Gottesdienst am Sonntagmorgen verzichten!“ Superintendent Peter-Thomas Stuberg nahm diese Idee gerne auf und unterstützte die Veranstaltung: „Bei Siegtal Pur kann man mit so einer Leichtigkeit die Langsamkeit wieder neu entdecken. man merkt einfach, wie herrlich es ist, immer den geöffneten Himmel über sich zu spüren.“ Und so war Psalm 36,6 auch Thema der Predigt von unserem Gemeindepfarrer: „HERR, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen!“ Die Schlussworte der Predigt lauteten: „Wir vom Gottesdienstteam wünschen allen einen schönen Tag, Gottes Geleit und Segen und viele schöne Erfahrungen und Begegnungen.“ Über hundert „Siegtal Pur – Begeisterte“ waren der Einladung zu der Open-Air-Veranstaltung gefolgt, weitere Radfahrer, Inliner und Fußgänger hatten sich während der Veranstaltung dazugesellt. Stühle und Bänke gab es nicht. Dafür aber die Leitplanken! Insgesamt war der Gottesdienst eine „wirklich runde Sache“, zu dessen Gelingen auch Pfarrer Dietrich Hoof-Greve, die Radsportfreunde „Mittendrin“, das emsige „Klafelder Technikteam“ und der CVJM-Posaunenchor Setzen unter der Leitung von Volker Nöll beigetragen hatten. Also doch: Posaunenklänge auf der HTS! Kein Irrtum! Und Wiederholung erwünscht!

O Neuer Kurs

Schwerkranken und sterbenden Menschen zur Seite stehen – das ist die Aufgabe von ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleitern. Ein neuer Vorbereitungskurs startet am 21. November. Nach einem bundesweit anerkannten Ausbildungs-Modell beschäftigen sich die Teilnehmenden neun Monate lang mit Sterben und Tod. Selbsterfahrung und der Austausch innerhalb der Gruppe sind dabei ebenso wichtig wie Informationen zu psychischen Vorgängen, Einblicke in medizinisch-pflegerische Aspekte und seelsorgerliche Themen. Der Kurs beinhaltet auch ein begleitendes Praktikum. Gesucht werden Frauen und Männer aus unterschiedlichen Berufen, Konfessionen und Altersgruppen. Sie müssen ihren Wohnort im Siegerland haben, zeitlich flexibel sein und wöchentlich 3 bis 6 Stunden zur ehrenamtlichen Begleitung Sterbender zur Verfügung stellen können. Der Kurs ist kostenlos für alle, die ehrenamtlich in der Hospizbegleitung tätig werden. In diesem Jahr besteht das Leitungsteam aus drei Personen: den beiden Koordinatorinnen und Leiterinnen der Hospizdienste, Silvia Teuwsen und Gabi Brede, sowie dem Hospiz- und Palliativseelsorger Pfarrer Armin Neuser-Moos. Weitere Informationen erhält man unter silvia.teuwsen@diakonie-sw.de und unter der Telefonnummer 0271 / 333-6670. Die Anmeldung zum neuen Vorbereitungskurs muss bis zum 21. Oktober erfolgen.