Konfirmationsgruppe besucht Weltladen Siegen

In der Mitte im Weltladen Siegen liegt eine Weltkarte. Die Weltladenmitarbeiterin Monika Vogels begrüßt die Konfirmadinnen und Konfirmanden aus Geisweid. Mit ihrer Pfarrerin Almuth Schwichow wollen sie sich informieren, worum es beim fairen Handel geht.

Monika Vogels fragt: „Was esst ihr – zum Beispiel zum Frühstück?“ Und sie zählen auf. Vieles, was wir zu uns nehmen, kommt aus den Ländern des globalen Südens: Orangensaft, Kaffee, Tee, Kakao, Schokolade, Pfeffer, Reis, …

„Die Waren des Südens werden in den armen Ländern für unsere Tische eingekauft. Die Menschen im Süden erhalten dafür niedrige Löhne, sie haben keine soziale Absicherung, schlechte Arbeitsbedingungen und oft müssen auch Kinder dafür arbeiten.“

„Das ist ungerecht!“ Da sind sich alle einig. Mit diesen Überlegungen ist die Idee des fairen Handels entstanden. Fair ist es, vom Bauern im Süden bis zum Verkauf in unseren Regalen für menschenwürdige Bedingungen zu sorgen. Deshalb haben faire Handelsorganisationen hier direkte Beziehungen mit den Erzeugern im Süden aufgebaut.

Der faire Handel sogt für geregelte Arbeitszeiten, angemessenen Lohn, Gesundheitsvorsoge und unterbindet Kinderarbeit.

Wer einkauft, erkennt solche Produkte an einem Siegel. „Fairtrade“ heißt das Siegel in den Supermärkten. Andere Siegel sind „Gepa“ oder „El Puente“. Diese beiden verbürgen noch höhere Standards. Ihre Waren gibt es im Weltladen zu kaufen. Die Siegel stehen auch für hohe Qualität und meist sind die Lebensmittel auch „Bio“.

Daneben gibt es auch Kunstgewerbe und Textilien in den 800 Weltläden in Deutschland zu kaufen.

Der Siegener Weltladen ist schon seit den 70er Jahren am Markt. Sein Motto: „Fair handeln in Siegen. … mit gutem Gefühl einkaufen.“ Ehrenamtliche führen ihn und bringen ihre Ideen und ihr Engagement ein. Monika Vogels sagt über ihre Motivation: „Ich möchte zurückgeben, was wir mehr haben.“ Es geht um Gerechtigkeit, zu der wir selber etwas beitragen. „Du brauchst nicht zu spenden! Wenn ihr unsere Produkte kauft, bekommen die Menschen, die sie herstellen, alles, was sie brauchen.“

Der Umsatz im Weltladen Weidenau ist überschaubar. Es genügt für die Miete des Ladenlokals. Wenn es größere Gewinne gibt, spendet der Laden an Projekte in armen Ländern. So bescheiden der Erfolg des Ladens auch aussieht – Diese Initiativen haben dazu geführt, dass heute auch in normalen Supermärkten Fairtrade-Produkte angeboten und gekauft werden. Der faire Handel findet so seinen Weg in die normale Wirts chaft. – Gut für uns alle.

Der Weltladen liegt im Weidenauer Einkaufszentrum zwischen Busbahnhof und Finanzamt. Parkplätze dahinter. Weitere Informationen: www.weltladen-siegen.de

Martin Eerenstein