Kommt, wir pflanzen den Hoffnungsbaum!

Es war für die Verantwortlichen wie bei allen vorherigen Gottesdiensten zum Tag der Schöpfung: Im Vorfeld viel Arbeit und Aufregung, nachher frohe und zufriedene Gesichter. Und ein „Schade, dass alles so schnell vorbei war!“ Dazwischen wieder 120 Minuten mit ausgewählten Texten und Gebeten, mit Informationen und Aktionen, mit Liedern und einem Tanz, mit Orgelmusik und Gitarrenklängen. Mit gemalten Bildern, einer großen Baumscheibe und einem Quiz. Und wieder mit einem gemeinsamen Mittagsimbiss. Ja, liebe Leserinnen und Leser: Am 22. Juni haben Sie wirklich viel verpasst!

Der neue Hoffnungsbaum
Der neue Hoffnungsbaum

Diesmal lautete das Thema: „Kommt, wir pflanzen den Hoffnungsbaum!“ In Anlehnung an den Ausspruch von Martin Luther über den Weltuntergang und das Apfelbäumchen; Sie wissen schon. Aber die Angelegenheit verblieb nicht im theoretischen Bereich. Nein, es wurde wirklich ein kleiner Obstbaum gepflanzt. Nach dem Gottesdienst auf dem neuen Freigelände der benachbarten Kita Ortsmitte – als „Zeichen der Hoffnung und zur Freude der Kinder“. In einer „Prozession“ verließ man die Talkirche durch das Taufstübchen, vornweg trug man das Apfelbäumchen. Beim Einpflanzen und Wässern dann wieder das schon vorher gesungene und von Wolfgang Hofheinz auf der Gitarre begleitete „Kommt, wir pflanzen den Hoffnungsbaum!“

Ja, „Bäume haben es den Menschen schon immer angetan“, hörten wir nach der Begrüßung bei der Hinführung zum Thema. „In vielen Liedern werden sie besungen, und viele Sagen und Geschichten ranken sich um sie. Bäume ziehen Menschen oft geheimnisvoll an.“ Dabei sind sie von besonderer Wichtigkeit: Sie filtern die Luft, nehmen Kohlendioxid auf und geben Sauerstoff ab. Sie liefern uns Holz, sie spenden uns Schatten und schenken uns Früchte. Sie bieten vielen Tieren Lebensraum und Schutz. Außerdem speichern sie das Regenwasser, regulieren den Wasserhaushalt und verhindern, dass der Boden weggespült wird. „Deshalb dürfen wir Bäume und Wälder nicht einfach abholzen. Was noch immer mit den Regenwäldern passiert, ist eine Katastrophe.“

Im Verlauf des Gottesdienstes erhielten die kleinen und großen Besucher überdies eine Vielzahl von interessanten Einzelinformationen, z.B., dass der älteste Baum der Welt, eine Kiefer in Australien, 10.500 Jahre alt sein soll, dass eine große Eiche ca. 250.000 Blätter hat und dass in den Jahresringen die ganze Lebensgeschichte des jeweiligen Baumes aufgezeichnet ist. „Man sieht, ob ein Jahr gut war oder nicht, ob es feucht war oder trocken. Man sieht auch, ob der Baum einmal beschädigt wurde und wie eine solche Wunde vernarbt ist.“

Bäume sind für uns Menschen nicht nur wichtig, und sie sind nicht nur Wunderwerke der Natur. Vieles verbindet uns auch mit ihnen: Das Verwurzeltsein, das Standhalten gegen so manche Unbilden und Belastungen, Früchte hervorbringen, Verwundungen und Vernarbungen, zur Gemeinschaft anstiften wie z.B. eine Dorflinde. Das alles wurde durch Lesungen und Lieder im Gottesdienst vertieft.

Gemeinschaft und gute Gespräche gab es dann nach dem Pflanzen des „Hoffnungsbaumes“ beim gemeinsamen Mittagessen, wie immer fleischlos, aber herzhaft und frisch und gesund, mit selbst gebackenem Brot und leckerem Nachtisch. An hübsch gedeckten und mit vielen Blumensträußen dekorierten Tischen. Beim Quiz hieß es, 22 Bäume an Zweigen und Blättern zu erkennen. Nicht so ganz einfach! In die Siegerliste konnten sich eintragen: Marlies Crepon, Brigitte Peschke, Paul-Heinrich Groos, Hannelore Achenbach sowie Ulla Rompel-Birkefeld und ihr Ehemann Wolfgang Birkefeld. Es gab freilich keine Pokale oder Urkunden, dafür aber selbst gezogene Sonnenblumen. Die Kollekte kam dem Schutz der letzten Bergnebelwälder in Äthiopien zugute.

Ein schöner Vormittag ging zu Ende, zwei Stunden, in denen wir erneut unseren Schöpfer und seine Schöpfung gefeiert haben, ein schöner Gottesdienst mit Rahmenprogramm, der aber viel mehr Besucher und auch Kindergartenkinder verdient gehabt hätte! Uns bleibt, ein „herzliches Dankeschön“ auszusprechen: Unserem Ausschuss zur Bewahrung der Schöpfung mit seiner Vorsitzenden Barbara Leidel, der Kita Stormstraße mit Kindern, Eltern und der Leiterin Ingrid Drews sowie Wolfgang Hofheinz, unserer Kantorin Andrea Stötzel, Pfarrer Frank Boes und allen, die noch an irgendeiner Stelle mitgeholfen haben.

Peter – Christian Rose