Gottesdienst zum Welt-Alzheimertag 2017

Superintendent Peter-Thomas Stuberg und der stellvertretende Dechant Friedhelm Rüsche feierten in der Talkirche in Geisweid einen besinnlichen Gottesdienst mit Menschen mit und ohne Demenz

„Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid …“

„Ich bin so berührt. Es hat mir so gut getan“, sagte eine Gottesdienstbesucherin mit Tränen in den Augen. „Vielen Dank.“ In einem stimmungsvollen Gottesdienst konnten Menschen mit und ohne Demenz am 10. Oktober in der Geisweider Talkirche alles vor Gott bringen, was ihnen auf dem Herzen lag. Gemeinsam führten der stellv. Dechant Friedhelm Rüsche und Superintendent Peter-Thomas Stuberg durch den ökumenischen Gottesdienst, der im Rahmen des Welt-Alzheimertages 2017 für Menschen mit und ohne Demenz angeboten wurde.

talkirche-2Das Herz war das Symbol dieses Gottesdienstes. Mit dem Bibeltext aus dem 1. Buch Samuel „Der Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an“ war es Ausgangspunkt der Ansprache von Sup. Stuberg: Jenseits von allem Äußeren, wonach Menschen von anderen Menschen beurteilt werden, sieht Gott in das Innere des Menschen und schätzt dieses wert. Er nimmt die Sorgen und Nöte der Menschen wahr. Sie sind bei ihm gut aufgehoben. Dies ist besonders für betroffene Frauen und Männer mit Demenz wie für ihre Angehörige und die Pflege- und Betreuungskräfte wichtig zu spüren. Alle diese Gruppen waren auch im Gottesdienst vertreten ebenso wie Gemeindeglieder unterschiedlichster Gemeinden. Jede und jeder der etwa 60 Gottesdienstbesucher bekam zu Beginn drei Herzen. Eines als Erinnerung an den Gottesdienst, eines zum Verschenken und eines, was sie oder er vor Gott bringen konnte. Auf diesem stand der Vorname. Im Rahmen des Abschlussgebetes wurden alle Namen der Gottesdienstbesucher verlesen. Als Ausdruck der Verbundenheit mit Gott. Im Anschluss an den Gottesdienst fand im angrenzenden Gemeindezentrum „mittendrin“ ein Kirch-Café statt, was gut angenommen wurde.

demenzgottesdienstDie Idee zu diesem Gottesdienst kam vom Demenz-Servicezentrum Region Südwestfalen gemeinsam mit den Einrichtungen Tagespflegehaus Eremitage des Caritasverbandes Siegen-Wittgenstein e.V. und der Tagespflege Bethanien. Alle gemeinsam haben in Kooperation mit der Ev.-Ref. Kirchengemeinde Klafeld, dem Kirchenkreis Siegen und dem Dekanat Siegen diesen Gottesdienst durchgeführt. „Es hat mich sehr gefreut, den Gottesdienst mitgestalten zu dürfen“, sagte Kirchenmusikdirektor Ulrich Stötzel, der für die musikalische Gestaltung an der Orgel gesorgt hatte. Die vor Gott gebrachten Herzen wurden im Anschluss in der Talkirche aufgehängt. Als Erinnerung an einen stimmungsvollen Gottesdienst.