Ein kurzer Rückblick auf die Ausstellung mit Werken von Eberhard Münch

Horizonte entdecken …

„Wo Menschen sich vergessen, die Wege verlassen … Wo Menschen sich verschenken, die Liebe bedenken … Wo Menschen sich verbünden, den Hass überwinden und neu beginnen, ganz neu, da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns … . “ Das wunderschöne Lied zur Ausstellung. Es wurde in der Zeit vom 18. Oktober bis 15. November in allen fünf Gottesdiensten in der Talkirche gesungen. Für viele ist es zu einem Ohrwurm geworden. Auch für mich.

Inzwischen ist die großartige und viel beachtete Ausstellung längst zu Ende, die nicht verkauften Bilder befinden sich wieder im Atelier in Wiesbaden-Biebrich. Zeit für eine Rückschau. Die könnte jetzt ohne große Mühen viele dutzend Seiten füllen. Aber das würde den Rahmen unseres Gemeindebriefes ja vollends sprengen. Deshalb nur ein kurzer Rückblick.

„Du sollst dir kein Bildnis machen“, ist im Alten Testament zu lesen. Was bedeutet das? Welche Bilder machen sich Menschen voneinander, welche Bilder von Gott? Wo und wie ragt Himmlisches in mein Irdisches hinein? Viele Fragen zu Beginn der Ausstellung. Die Werke des christlichen Künstlers Eberhard Münch011 luden die vielen Besucher ein, sich mit all den Fragen auseinanderzusetzen und neue Horizonte zu entdecken. Karlfried Petri, Öffentlichkeitsreferent des Kirchenkreises Siegen, beschrieb es so: „Am Horizont berühren sich Himmel und Erde, bildhaft, aber auch da, wo Farben, Formen, eine Bildatmosphäre und Symbolik das Denken anstoßen und zu himmlisch-irdischen Grenzüberschreitungen herausfordern.“ Ergänzend dazu die Aussagen von Superintendent Peter-Thomas Stuberg, Kunst ermögliche es, Horizonte zu entdecken. Und: Kunst und Glaube seien miteinander verwandt.

Fast 1.200 Besucherinnen und Besucher aus Nah und Fern schauten sich in den 29 Tagen die über 30 zeitgenössischen Werke in unserem neuen Gemeindezentrum „mittendrin“ und in der Talkirche an. Im Gästebuch, das Eberhard Münch und seiner Ehefrau Maria Acconci-Münch beim Rücktransport der Bilder am 17. November übergeben wurde, beschrieben viele ihre Eindrücke und Empfindungen. Hier fünf Eintragungen: „Eine Augenweide und Ruhe für die Seele – diese Ausstellung.“ – „Licht, Schatten, Farben, Überschneidungen, Dynamik, Leben und Stille – alles ist da. Beeindruckend!“ – „Die Bilder geben etwas wieder und lassen uns nachdenken darüber, was es heißt, Christ zu sein.“ – „Wir waren neugierig und wurden nicht enttäuscht.“ – „Das sind alles wunderbare Bilder! Voller Tiefe, Freude, Freiheit, Leichtigkeit! Danke!“

Die fünf Gottesdienste – im Mittelpunkt jeder Predigt stand ein Werk von Eberhard Münch – waren überaus gut besucht. Vor allem der Gottesdienst am Eröffnungstag, als der Künstler mit seiner Ehefrau Maria Acconci-Münch zugegen war. Bei der Vernissage und bei der Midissage zusätzlich anspruchsvolle Musik und eine Lesung durch Jörn Heller. Begleitend zur Ausstellung fanden zwei Vortragsveranstaltungen, eine Podiumsdiskussion und ein Konzert statt, dazu der Kreismännertag mit dem Thema „Männerbilder der Bibel“, der Jahresempfang des Kirchenkreises Siegen und eine Konferenz aller hiesigen Pfarrerinnen und Pfarrer. Geöffnet war die Ausstellung samstags und sonntags. An den anderen Wochentagen gab es insgesamt zwanzig Führungen für Frauen- und Männerkreise sowie für Konfirmandengruppen, die sich anschließend auch noch in einer Kreativwerkstatt betätigen konnten. An den Gruppenveranstaltungen nahmen über 350 Personen teil. Es gab einige „Aha-Erlebnisse“ und unzählige wertvolle Gespräche über den Glauben. In der Presse erschienen viele Artikel, und die Alpha-Bücherei Siegen kam der Nachfrage nach Kalendern und Karten vor Ort kaum hinterher. Ja, und es konnten auch mehrere wertvolle Bilder verkauft werden.

Sie sehen: Es war viel los im neuen „mittendrin“. Und Klafeld bildete vier Wochen lang quasi den Mittelpunkt unseres Kirchenkreises. Was unserer Gemeinde nicht geschadet hat. Ganz im Gegenteil: Die von allen Beteiligten und allen Verantwortlichen als „Riesen-Erfolg“ verbuchte Ausstellung war für uns eine großartige Werbung. Und das nagelneue Gemeindezentrum, von dessen Architektur sich das Ehepaar Münch mehr als angetan zeigte, ist hierzulande jetzt in aller Munde. Viele positive Stimmen waren nebenbei zu vernehmen über unsere weitreichenden Entscheidungen der letzten Jahre, über unser reges Gemeindeleben sowie über unsere Homepage und über „GEMEINDE jetzt“. Auch der Kirchenkreis zeigte sich mit den „vier Klafelder Wochen“ überaus zufrieden, obwohl man hier und da einiges hätte noch besser machen können.

Bevor der Artikel endet, muss zwei Personen – stellvertretend für alle anderen, die in die Ausstellungsarbeit eingebunden waren – ein großes Lob und ein aufrichtiges Dankeschön ausgesprochen werden. Zunächst ist dies Karlfried Petri, der Initiator und Motor der Veranstaltung. Schon allein über sein Engagement in den letzten Monaten und vor allem in den letzten Wochen zu Gunsten der Münch-Ausstellung könnte man viele Seiten vollschreiben! Genannt werden muss aber auch unser Küster Jörn Ackerstaff, der sich täglich um tausend Dinge zu kümmern hatte, der überall mit anpackte und der während der gesamten Zeit im Grunde genommen keine freie Minute hatte. Gut, dass er sich stets der Hilfe seiner Ehefrau Nadine sicher sein konnte!

Zum Schluss lassen wir Eberhard Münch zu Wort kommen, den großartigen und vielseitigen Künstler z.B. für Raumkonzepte, Wandmalerei, Glasgestaltung, liturgische Ausstattungen, Bildhauerei und zeitgenössische sakrale Bilder, die heute auch in Kalenderform und als Karten weite Verbreitung finden: „Es war eine rundum gelungene Ausstellung. Höchste Stufe! Höchstes Niveau! Alles hat gepasst. Es freut mich, dass meine christliche Bilderkunst einen solchen Zuspruch gefunden hat.“ Ihm sei es ein Herzensanliegen, dem Evangelium durch Farbe und Form Ausdruck zu verleihen. Dann lobte er die vorbildliche und reibungslose Zusammenarbeit mit dem Kirchenkreis und unserer Kirchengemeinde. „Wir sind allen zu großem Dank verpflichtet!“ Den geben wir hiermit weiter und wünschen Eberhard Münch weiterhin viel Schaffenskraft! Und ihm und seiner Ehefrau sagen wir: „Gottes Segen begleite Sie!“

Peter-Christian Rose