Bibel im Gespräch, Mittwoch, 15. März 2017

MIT LUTHER DURCH DEN RÖMERBRIEF

„Gott ist gerecht, weil er mich gerecht macht. Er allein bewirkt, dass ich ihm recht bin.“ – Diese Erkenntnis hat Martin Luther angetrieben, als er vor 500 Jahren sein Wirken als Reformator begann. Und diese Erkenntnis gewann er beim Studieren der Bibel, genauer gesagt, bei der Lektüre des Römerbriefs. Seitdem spielte dieser Brief für Luthers Glauben, Denken und Handeln eine entscheidende Rolle.

Grund genug also, im Gedenkjahr der Reformation mit beiden ins Gespräch zu kommen: mit dem Römerbrief des Paulus und mit seiner wirkmächtigen Auslegung durch Martin Luther. Zentrale Begriffe des christlichen Glaubens sollen dabei im Mittelpunkt stehen: Wie haben Paulus und Luther sie verstanden und was bedeuten sie für uns heute? Alle, die sich dafür interessieren sind im Jahr 2017 bei „Bibel im Gespräch“ herzlich willkommen Die einzelnen Abende sind wie immer in sich abgeschlossen und erfordern keine speziellen Vorkenntnisse.

„Gnade“ (Römer 3,21-30)

15. März 2017, 19:30 Uhr im Gemeindehaus Tal

„Allein aus Gnaden“ – so lautet ein zentrales Schlagwort der Reformation: Zwischen mir und Gott kommt alles ins Reine, nicht, weil ich es verdient habe, sondern weil Gott mir das schenkt, was ich mir gar nicht verdienen kann. Aber funktioniert dieses Schlagwort heute noch? Schließlich hängt unser Wohlergehen nicht mehr von den Gnadenerweisen irgendwelcher Herrscher ab, sondern es gibt Rechtsansprüche, die wir notfalls einklagen können. Das ist auch gut so. Aber es führt dazu, dass sich das Anspruchsdenken auch in Bereichen breit macht, wo es nichts zu suchen hat. Und es führt dazu, dass wir uns kaum mal ohne Gegenleistung etwas schenken lassen. Gott hat es also mit seiner Gnade schwer bei uns, und wir haben es schwer mit ihm. Können wir da die befreiende Macht von Gottes Gnade noch wiederentdecken? An diesem Gesprächsabend wollen wir es versuchen.

Pastor Dr. Martin Klein