Begrüßung der neuen Konfis

Ein wahrlich großer Bahnhof !

Die Kinder- und Jugendarbeit hat in unserer Kirchengemeinde einen enorm hohen Stellenwert, und das nicht erst seit der großen Befragung aller Gemeindeglieder Ende 2005. Das zeigt sich u.a. darin, dass wir von 29 Gemeinden im Kirchenkreis Siegen zu den drei gehören, die sich eine eigene Jugendreferentin bzw. einen eigenen Jugendreferenten leisten. Das zeigt sich weiterhin an der Vielzahl von Gottesdiensten für alle Altersstufen, an der großen Palette von Veranstaltungen und Angeboten und an vielen hoch engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in diesem Bereich. Und: Welche Gemeinde hat schon einen eigenen Kinderchor? Und einen Bus und einen Förderverein mit fast einhundert Mitgliedern speziell für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, der seit 1997 schon mehr als 100.000 Euro Fördermittel gewährt hat? Der hohe Stellenwert, den man der Kinder- und Jugendarbeit bei uns zumisst, zeigt sich schließlich auch alljährlich beim Gottesdienst zur Begrüßung der neuen Konfirmanden. Zuletzt am 28. August in der Wenschtkirche. Denn dann sind neben vielen Gottesdienstbesuchern sowohl unsere Pfarrerin, unsere beiden Pfarrer und unsere Jugendreferentin als auch viele Ehrenamtliche, ein Chor und eine Reihe von Presbyterinnen und Presbyter anwesend. Wahrlich ein großer Bahnhof! Der im Jahreslauf seinesgleichen sucht.

Der Gottesdienst wusste sehr zu gefallen – Alt und Jung. Mit seiner lockeren Art, peppig, mutig, beherzt, lebendig, anders konzeptioniert, „voll gut“, interessant daherkommend, kurzweilig und wegweisend. Wobei wir bei der eigentlichen Thematik wären: Wohin geht die Reise in der Konfirmandenzeit? Erläuterungen, Tipps und Hilfestellungen für die 45 „Neuen“ und auch für ihre Eltern. Eine Navi-Stimme in der Wenschtkirche: „Fahren Sie noch 650 Meter, auf der rechten Seite die Konfirmation; Sie haben Ihr Ziel erreicht!“, Hinweise, viele Schilder, aufgestellte Wegweiser: „Freunde“, „Ausbildung“, „Facebook“, „Hausaufgaben“, „Chillen“, „Konfi“, „Hobby“, „Abitur“. Wie kann man da den Überblick behalten? Was ist wichtig? Wofür entscheide ich mich? Nach der Einstimmung auf das Thema werden Videosequenzen eingespielt. Konfis kommen zu Wort. Und bereits Konfirmierte. Und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Wie stellst du dir den Konfi-Unterricht vor?“ – „Was waren deine Highlights in den zwei Jahren?“ – „Wie sind die Mitarbeiter so drauf?“ – „Was möchtest du den Konfis mitgeben?“ In der Kirche wird geschmunzelt und gelacht und geklatscht. Wenn wir Älteren da an unsere Konfirmandenzeit zurückdenken … ! Zwischen den einzelnen Gottesdienstteilen immer wieder Musik. Neue Lieder wie „Wo ich auch stehe“ und „Wege vor mir“, gesungen und begleitet von einer Band,

Viel Lob auch für die "Vier-Frau-Band"
Viel Lob auch für die „Vier-Frau-Band“

bestehend aus Betty Lübke (Keyboard), Jugend-Presbyterin Katja Mohn, Lena Greis und Jugendreferentin Dorines Dickel (Gitarre). Beachtlich! Und tolle Liedbeiträge wie z. B. „Open the eyes of my heart“ und „Jesus berühre mich“ vom „Wegweiser“ unter dem Dirigat von Jochen Schnutz. Kein anderer Chor hätte besser gepasst – wegen Liedgut und Interpretation, aber auch schon wegen seines Namens. In der Predigt erzählt Pfarrer Klein die Geschichte von Tobit, dem Engel Raphael und dem jungen Tobias. Und er spricht über die „Lebensreise“ der neuen Konfis. „Bisher haben eure Eltern für euch vieles geregelt und erledigt. Jetzt seid ihr selber gefragt. Verschiedene Wege stehen zur Wahl. Ihr müsst bestimmen und Entschlüsse fassen. Ob die Entscheidungen richtig waren, erfährt man aber erst nachher.“ Er rät den Mädchen und Jungen, auf Gott zu vertrauen und mit ihm in Kontakt zu bleiben. Und er zeigt auf, dass die Konfirmation nur ein erstes Etappenziel ist: „Denn dann erst beginnt für euch die richtige Lebensreise.“

Damit die „Neuen“ wissen, mit wem sie es in den nächsten zwanzig Monaten und auch schon bei der ersten Freizeit in fünf Tagen zu tun haben, stellen sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ihre „Wegbegleiter“ während der Entdeckungsreise in das Land des Glaubens, vor. Die sieben Ehrenamtlichen und die vier Hauptamtlichen. Dann lädt man die neuen Konfis ein: Zum Kindergottesdienst, zum Jugendtreff, zum Teeny-Gottesdienst, zur Guten-Abend-Kirche und zu den jetzt regelmäßig stattfindenden Jugendgottesdiensten. In den abschließenden Fürbitten wird ihrer besonders gedacht, aber auch für die Eltern und die „Reisebegleiter“ wird gebetet. Im Nachgang viel Lob und anerkennende Worte für Dorines Dickel und ihr Team – auch von Leuten, die nicht zu den regelmäßigen Kirchgängern zählen. Für die Vorbereitung des tollen Begrüßungs-Gottesdienstes. Ich sage „Zu Recht!“ und „Herzlichen Dank!“ und in Anlehnung an einen Bank-Slogan „So geht Kirche heute.“

Peter-Christian Rose