Fundraising im Kirchenkreis
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Befürchtungen Pfarrer |
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Haushalt 2010 nur durch Entnahme
aus Rücklage ausgeglichen
Noch hat die Wirtschaftskrise
die Kirchensteuer nicht wirklich erreicht, aber es wird nicht mehr
lange dauern, bis sie sich auch hier deutlich bemerkbar macht. In
seiner Einbringungsrede benannte Finanzausschussvorsitzender Rolf
Marxmeier drei Faktoren, von denen die Kirchensteuer beeinflusst
wird: Die Zahl der evangelischen Erwerbstätigen, die wirtschaftlichen
Entwicklung und die Entwicklung des Steuersystems. Die größte Herausforderung
für die kirchliche Finanzplanung, so Marxmeier, sei jedoch die demographische
Entwicklung. EKD-Prognosen aus dem Jahr 2006 machten deutlich, dass
bis 2030 die Mitgliederzahl um 1/3 und die finanzielle Leistungsfähigkeit
der Kirche um nahezu die Hälfte zurückgehe. Doch auch die kurzfristige
Planung hat es in sich. Die 30 Kirchengemeinden im Kirchenkreis
Siegen müssen davon ausgehen, dass sie in 2013 insgesamt 734.000
Euro weniger erhalten werden als im kommenden Jahr. Für die Synodalen
Dienste sind es 151.000 Euro und die Kirchenkreisleitung sowie die
Verwaltung müssen mit 161.000 Euro weniger auskommen. Und das alles
bei steigenden Kosten.
In Richtung Kommunalpolitik
machte Marxmeier deutlich, dass bei der Finanzierung der Kindertagesstätten
die Schere zwischen den finanziellen Möglichkeiten des Kirchenkreises
und den tatsächlichen Erfordernissen die Schere weiter auseinander
gehen wird. Marxmeier: „Hier sind aus Sicht des Finanzausschusses
dringend Gespräche mit den Jugendhilfeträgern erforderlich. Es ist
angesichts der künftig schwierigen Finanzlage des Kirchenkreises
und der Kirchengemeinden nicht einzusehen, warum kirchliche Träger
gegenüber anderen Trägern bei der Refinanzierung von Kindertageseinrichtungen
schlechter gestellt werden. Trägergerechtigkeit sieht an dieser
Stelle anders aus.“ Der Kirchenkreis gibt in 2010 für die Kinder-
und Jugendarbeit die enorme Summe von 2,7 Mio. Euro an Eigenmitteln
aus. Dazu kommen noch die Ausgaben in den Kirchengemeinden. Dies
zeugt von einem hohen sozialpolitischen Engagement des Kirchenkreises
in diesem Arbeitsbereich. Marxmeier: „Wenn dieses Engagement weiter
von der Politik gewünscht wird, brauchen wir hier eine bessere und
gerechtere Unterstützung bei der Finanzierung.“
Der Kreissynodalvorstand
hat einen neuen siebenköpfigen Arbeitskreis „Mittelfristige Finanzplanung“
gebildet, der ausloten soll, wie sich die Arbeit künftig an die
finanziellen Möglichkeiten anpassen lässt. „Es muss vermieden werden“,
so der Finanzausschussvorsitzende, „zu Lasten der künftigen Generation
verstärkt auf Rücklagen zurückzugreifen.“ Eine gute Verfahrensweise
zu diesem Prozess habe Calvin in seinem Kommentar zu Genesis 2,15
gegeben: „Was der Herr in unsere Hand gelegt hat, besitzen wir also
mit dem Auftrag, dass wir uns mit einem mäßigen Gebrauch zufrieden
geben und das übrige bewahren sollen. (…) Die Früchte darf keiner
in Üppigkeit verschwenden oder durch Nachlässigkeit verderben lassen.
Bei allem Besitz halte sich jeder für Gottes Haushalter, dann wird
der Sinn zur rechten Sparsamkeit und Treue nicht fehlen.“
So ganz konnte
sich der Kirchenkreis an die Empfehlungen Calvins bei der Planung
des Haushaltes für 2010 nicht halten. Der Ausgleich konnte nur durch
eine Rücklagenentnahme von rd. 109.500 Euro erfolgen. Darauf ließ
sich die Synode ein und beschloss mit großer Mehrheit den Haushalt
2010, der im Kirchenkreis Siegen aus 9 Einzelhaushalten besteht.
Hierein fließen, so die Planung, im kommenden Jahr 12.652.449 Euro
Kirchensteuer.
kp