Neues aus Gemeinde und Presbyterium
von Peter – Christian Rose
14. Juni – Schulhof der Albert-Schweitzer-Schule
– Ökumenischer Gottesdienst zum „Tag der Schöpfung“: Diesmal feierten
wir zusammen mit unseren katholischen Schwestern und Brüdern und
zusammen mit der Siedlergemeinschaft der „Gartenstadt Wenscht“,
dessen Vorsitzender, Landrat Paul Breuer, alle Gottesdienstbesucher
auf das Herzlichste begrüßte. Und wieder hatte unser Ausschuss zur
Bewahrung der Schöpfung um Barbara Leidel ein interessantes Gottesdienstprogramm
zusammengestellt. Nach den Themen „Bäume“, „Eine Hand voll Erde“,
„Das Wasser als Lebensquell“, „Gott gab uns Atem, damit wir leben“
und „Sonne, Feuer, Licht und Leben“ drehte sich diesmal alles um
das Lutherwort „Die ganze Welt ist ein Garten voller Wunder“. Die
Lesung, alle Texte, die Lieder, alle Gebete und natürlich auch die
Predigt von Pfr. Frank Boes behandelten dieses Thema und vertieften
es. Auch die Mädchen und Jungen der Kindertagesstätte im Jasminweg
trugen zum Gelingen des Gottesdienstes bei. Sie hatten wunderschöne
Bilder gemalt. Und: Gekonnt und mit viel Eifer spielten und sangen
sie die Geschichte vom Riesen, der seinen Garten absperren und alle
Kinder ausgrenzen wollte. Aber ein Garten soll einladen und Gemeinschaft
und Leben ermöglichen! Wie viel Freude für Herz und Sinne hält er
für uns bereit; wir können die Wunder des Gartens sehen, hören,
riechen, fühlen und schmecken! Alle Völker betreiben Gartenkulturen
zur Ernährung und zur Freude. Und schon zu Beginn des Alten Testaments
ist die Rede von einem Garten: Gott der Herr setzte den Menschen
in den Garten Eden und beauftragte ihn, diesen zu bearbeiten und
zu schützen. Aber wie geht der Mensch mit Gottes Schöpfung um? Wir
zerstören die Natur, wir beuten unsere Erde aus, wir überdüngen
die Böden und vergiften sie mit Pflanzenschutzmitteln, wir versiegeln
riesige Flächen, wir holzen die Urwälder ab, wir belasten die Atmosphäre
mit klimaschädigenden Gasen, wir halten Tiere nicht artgerecht und
quälen sie, wir manipulieren Gene, ohne zu wissen, welche Folgen
sich daraus ergeben. Im letzten Gebet wurde ausführlich auf diese
Probleme eingegangen. „Gott, wir kommen zu dir und bitten dich um
deine Hilfe. Lass uns unsere Grenzen neu erkennen, lass uns Mut
haben zur Umkehr. Rufe uns zurück zu unserer Aufgabe, deinen Garten
zu pflegen und zu bewahren!“ Die Kollekte wurde für die beiden Partnergemeinden
gesammelt; unser Anteil geht nach Bagamoyo, um dort Pflanzen und
Saatgut für den Schulgarten kaufen zu können. Aber auch die Gottesdienstbesucher
gingen nicht leer aus: Jeder erhielt einen Blumentopf mit Kapuziner-Kresse.
Der Sonntagmorgen klang dann aus mit einem Spaziergang durch die
gepflegten Schrebergärten am Ende des Akazienweges und dem gemeinsamen
Mittagessen auf dem Schulhof. Eine wunderschöne Radtour zur Heesquelle
am Nachmittag rundete den „Tag der Schöpfung“ ab. Wie wird wohl
das Thema im nächsten Jahr lauten?
Die Ev.-Ref. Kirchengemeinde Klafeld trauert
um Pfarrer Matthias Hohmann. Er verstarb am 25. Juni plötzlich und
unerwartet im Alter von 49 Jahren. Das Presbyterium gedachte seiner
fünf Tage später, als man im Gemeindehaus Tal zur Sitzung zusammenkam.
Pfr. Dr. Martin Klein würdigte ihn als engagierten Prediger mit
klarem theologischen Profil, als klugen Gesprächspartner und sympathischen
Menschen. Seiner Ehefrau Annette und seinen beiden Töchtern Christina
und Dorothea übermittelte er: „Ihnen wünschen wir Gottes Trost und
Kraft und allen nötigen Beistand von Menschen, damit Sie Ihren Verlust
ertragen können. Wir denken an Sie im Gebet.“ Pfr. Matthias Hohmann
war von 1988 bis 2003 Gemeindepfarrer in Dreis-Tiefenbach. Von dort
wechselte er in eine Kreispfarrstelle des Kirchenkreises Siegen
zur Erteilung von Religionsunterricht am Berufskolleg Allgemeingewerbe,
Hauswirtschaft und Sozialpädagogik (AHS) in Siegen. Mit seiner Familie
zog er zu uns in die Sohlbacher Straße. Am 6. Dezember 2003 fand
dann seine Amtseinführung in der Wenschtkirche statt. Ich erinnere
mich noch genau an den Gottesdienst; denn neben anderen durfte auch
ich ein Votum sprechen. Gleichzeitig wurde er auf seinen Antrag
hin unserem Presbyterium zugeordnet. Pfr. Matthias Hohmann nahm
so mit beratender Stimme an den Sitzungen des Gremiums teil, und
oft sprang er auch ein, wenn eine Gottesdienstvertretung gesucht
wurde, zum ersten Mal am 1. Februar 2004. Und auch für den Gottesdienst
am 30. August 2009 in der Talkirche hatte er sich eintragen lassen!
Die Trauerfeier mit anschließender Beerdigung am 1. Juli leitete
Superintendentin Annette Kurschus. „Wir verlieren mit Matthias Hohmann
einen leidenschaftlichen Theologen, der sowohl in Predigt und Seelsorge
als auch im schulischen Unterricht durch seine unverwechselbar echte
und humorvolle Art einen direkten Weg zu den Menschen fand. Mit
seiner Liebe zur Musik und seinem ausgeprägten Sinn für Liturgie
lag ihm in besonderer Weise das Feiern schöner Gottesdienste am
Herzen. Was er in seiner Verkündigung des Evangeliums als einzigen
Trost im Leben und im Sterben unermüdlich weitergegeben hat, wird
ihn nun tragen – durch den plötzlichen Tod hindurch. Dessen sind
wir in aller Traurigkeit gewiss und fühlen uns darin mit seiner
Familie verbunden.“
Fast zwei Drittel der Bevölkerung Deutschlands
gehörten Ende 2007 einer christlichen Kirche an. Das geht aus der
neusten Auflage der Broschüre „Evangelische Kirche in Deutschland
– Zahlen und Fakten zum kirchlichen Leben“ hervor, die das EKD-Kirchenamt
jetzt veröffentlicht hat. In den alten Bundesländern sind es 73
Prozent, in den neuen Bundesländern aber nur 26 Prozent. Insgesamt
sind 24,8 Millionen Menschen Mitglied der evangelischen Kirche.
Die katholische Kirche hat 600.000 Mitglieder mehr; 1,8 Millionen
Menschen gehören Freikirchen sowie der orthodoxen und anderen christlichen
Kirchen an. Etwa 1.000.000 Protestanten feiern jeden Sonntag mit
der Gemeinde Gottesdienst, fast genauso viele verfolgen regelmäßig
die Übertragung eines Gottesdienstes am Fernsehapparat. Und noch
zwei weitere Zahlen: In der evangelischen Kirche sind 14.700 Gemeindepfarrer
beschäftigt, hinzu kommen 770.000 Ehrenamtliche!
Das Bauteam unserer Kirchengemeinde sorgt
weiterhin für positive Schlagzeilen. Nach Arbeiten am Kindergarten
in Setzen und an der Kindertagesstätte Ortsmitte stand am 13. Juni
der nächste Einsatz an, und zwar am Gemeindezentrum in der Ziegeleistraße.
Neun Mitglieder des Teams hatten sich vor 9.00 Uhr eingefunden,
um den Weg zum Turm der Wenschtkirche zu verbreitern und um Platten
anzuheben und „Stolperfallen“ zu beseitigen. Die notwendigen Materialien
hatte Baukirchmeister Paul-Heinrich Groos bestellt, den Einsatz
leitete diesmal Karsten Krupp. Gegen 10.30 Uhr eine wohl verdiente
Pause: Eine Presbyterin und ein Presbyter hatten im kleinen Saal
Getränke bereitgestellt, Kaffee gekocht, Brötchen geschmiert und
mit Wurst und Käse belegt, dazu gab es saftige Tomaten und leckere
Radieschen. Wer hart arbeitet, muss auch gut essen und trinken!
Kurz nach 11.00 Uhr ging draußen der Einsatz weiter. Und am Ende
waren alle mit der geleisteten Arbeit sehr zufrieden. „Wieder können
36 Stunden verbucht werden, für die unsere Kirchengemeinde nichts
bezahlen muss.“ So der kurze Kommentar des Baukirchmeisters. Wir
bedanken uns bei den Mitgliedern des Bauteams auch von dieser Stelle
ganz herzlich für den tollen Einsatz und das uneigennützige Tun!
Und: Vielleicht haben ja auch Sie jetzt Lust bekommen, im Bauteam
mitzuwirken. Jeder kann selbst bestimmen, wann, wie oft und wie
lange er mitmachen möchte! Nähere Informationen durch die beiden
Kirchmeister Paul-Heinrich Groos (Tel.: 82757) und Hartmut Heinbach
(88752) sowie durch das Gemeindebüro (83554).
Es war einmal … . Aber lang´, lang´ ist´s
her! In einem Sommer gingen weit über 70 bienenfleißige Sammlerinnen
und Sammler in einer Kirchengemeinde von Tür zu Tür, um für jene
Menschen Geld zu erbitten, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens
stehen. Das Endergebnis betrug 12.568,85 Euro! Und wie sich schnell
herausstellte, war in jener Kirchengemeinde bei einer Sommersammlung
der Diakonie noch nie so viel Geld zusammengekommen. „Einfach unglaublich!“
So lautete damals dann auch die Überschrift zum entsprechenden Bericht
im Gemeindebrief. – Ihre Vermutung, liebe Leserin, lieber Leser,
ist richtig: Es handelt sich um die Ev. –Ref. Kirchengemeinde Klafeld.
Und damals schrieb man das Jahr 2002! Inzwischen hat sich in unserer
Gemeinde und auch in unserer Gesellschaft vieles verändert. Die
Zahl der Gemeindeglieder ist gesunken, und die Spendenfreudigkeit
hat insgesamt abgenommen. Noch gravierender wirkt sich aber etwas
anderes aus: Wir haben nur noch 39 Sammlerinnen und Sammler! Viele
mussten in den letzten Jahren krankheits- oder altersbedingt mit
der ehrenamtlichen Tätigkeit aufhören. Und neue sind kaum dazugekommen.
So wundert es nicht, dass Friedhelm Bäcker nur noch einen Betrag
von 4.975,10 € (2008: 5.646,20 €) vermelden konnte. „Hier fehlen
aber noch alle Überweisungen“ (2008: 1.018,00 €); „diese Summe wird
uns erst Ende September vom Diakonischen Werk mitgeteilt.“ Trotz
alledem – wir danken allen, die gespendet haben, besonders aber
unseren emsigen Sammlerinnen und Sammlern! Ihr uneigennütziger Einsatz
verdient unser aller Respekt und ein großes Lob!!!
- Herzlichkeit und Konsequenz
Vor zwei Wochen begann der Unterricht des
Schuljahres 2009/2010. Viele Mädchen und Jungen wechselten in eine
weiterführende Schule, viele wurden in die 1. Klasse aufgenommen,
auch in den Grundschulen in unserer Gemeinde. Für die „I – Männchen“
begann nach dem Kindergarten ein neuer, wichtiger Lebensabschnitt.
Die einen konnten den Einschulungstag kaum erwarten, andere sahen
der ersten Unterrichtsstunde mit Bangen oder gar Ängsten entgegen.
Gottes Segen wurde den Kindern in den ökumenischen Gottesdiensten
in der ersten Schulwoche zugesprochen. Wir wünschen allen Mädchen
und Jungen einen guten Anfang und viel Freude beim Lernen, dazu
fürsorgliche Eltern, die mit der Schule eng zusammenarbeiten und
die pädagogische Arbeit unterstützen, und letztlich Lehrerinnen
und Lehrer, die mit großem Engagement und Einfühlungsvermögen unterrichten
und dabei beides für wichtig erachten, Herzlichkeit und Konsequenz!
- Engagement und Anerkennung
„Der Kreiskirchentag hat dem Kirchenkreis
und den Kirchengemeinden gut getan“, so eine erste Stellungnahme
von Superintendentin Annette Kurschus zu der Großveranstaltung am
20. Juni am Unteren Schloss in Siegen. Die Kirche war einen ganzen
Tag lang mitten in der Stadt und mitten unter den Menschen. Der
Kreiskirchentag stand unter dem Motto „Trotz alledem – Gott selbst
sammelt, schützt, erhält und sendet seine Kirche“. Bereits 700 Menschen
hatten sich zum Eröffnungsgottesdienst eingefunden und im Laufe
des Tages sollten es noch viel, viel mehr werden, die den „fröhlichen“
Kreiskirchentag besuchten. Auf sie wartete ein umfangreiches und
interessantes 13 Stunden-Programm: Interviews, Bibelarbeiten, Bands
und Chöre, Workshops, fast drei Dutzend Stände und Zelte, Konzerte,
zwei Calvin-Aufführungen im Apollo-Theater und das musikalische
Nachtgebet, mit dem die „bemerkenswerte“ Veranstaltung zu Ende ging.
Zehn der dreißig Gemeinden im Kirchenkreis Siegen beteiligten sich
mit Ständen und diversen Aktionen. Dabei war Klafeld besonders stark
vertreten: Hier der Stand „Verkauf von Obstspießen und Orgelwein“,
da der Spielplatz „evangelische Jugend“, dort das große Zelt unseres
Familienzentrums. Und immer waren genügend freiwillige Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter zur Stelle, um zu beraten und mit anderen ins Gespräch
zu kommen, um zu verkaufen und mitzuspielen, um auf- und abzubauen.
Viele Besucher lobten das Klafelder Engagement. Überaus positive
Stimmen gab es auch zu unseren ausliegenden Kirchennachrichten „Gemeinde
jetzt“, zum neuen Kirchen-ABC und zur „wandelnden Litfaßsäule“ mit
ganz aktuellen Fotos und Informationen aus unserem reichhaltigen
Gemeindeleben. Und so konnte man am Abend nicht nur einmal hören:
„Es war ein schöner und ereignisreicher Tag; der ganze Aufwand hat
sich gelohnt!“
Auch in dieser Ausgabe von „Gemeinde jetzt“
wollen wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, wieder ausführlich über
Spendeneingänge und besondere Kollekten in den letzten Wochen und
Monaten informieren. Darauf legen übrigens immer mehr Kirchengemeinden
großen Wert. Und wir meinen: zu Recht! Denn jeder, der spendet,
möchte wissen, wie viel Geld zusammengekommen ist und er möchte
auch ein „Dankeschön“ vernehmen. Für das Projekt „Konfirmandenarbeit“
(Mai/Juni) sind 302,00 € bei uns eingegangen, für das Projekt „Ev.
Kirchenchor Klafeld“ (Juli/August) konnten wir in den ersten 29
Tagen 220,00 € auf der Habenseite verbuchen. Für die Jugendarbeit
wurden uns weitere 246,00 € überwiesen. Bei der Sommerabendkirche
am 7. Juni betrug die Kollekte 85,58 € (für unseren Kinderchor),
am 5. Juli dann 130,52 € (für die Siegener Tafel). Am „Tag der Schöpfung“
am 14. Juni kamen 330,00 € zusammen (165,00 € für unsere Partnergemeinde
Bagamoyo in Tansania), beim Regionalgottesdienst am 21. Juni schließlich
241,30 € ( je zur Hälfte für die beiden Kinderchöre in Klafeld und
Weidenau). Wir bedanken uns ganz herzlich für alle Spenden und Kollekten,
für jeden Euro und jeden Cent!
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