100 Jahre Frauenhilfe Klafeld

„Endlich ist es heut´ so weit!“

Eigentlich hätte
er schon vor zwei Jahren stattfinden müssen, der Festgottesdienst
zum 100-jährigen Bestehen der Frauenhilfe Klafeld. Aber wegen der
vielen Veränderungen in unserer Kirchengemeinde war er damals verschoben
worden.

Am 5. April wurde
das Jubiläum nun gebührend nachgefeiert. Schon der Blumenschmuck
in der Talkirche und die Stellwände mit vielen Fotos, Collagen und
alten Dokumenten im Eingangsbereich deuteten auf einen besonderen
Gottesdienst hin. Dazu ein Grußwort, Geschenke, ein Gedicht, Ehrungen,
eine kleine Hut-Modenschau, eine Predigt über das Gründungswort
und zum Abschluss ein gemütliches Beisammensein mit leckeren Köstlichkeiten.

Doch zunächst
ein Blick zurück in die Historie. Wie in Berlin und vielen anderen
deutschen Städten wurde auch in Geisweid ein Frauenverein gegründet,
und zwar am 1. Advent 1897. Zehn Jahre später schloss man sich unter
Pfarrer Heinrich Bergmann und Schwester Charlotte Dresler der Frauenhilfe
an. Sie bildete den ersten Baustein der Frauenarbeit in unserer
Kirchengemeinde. Es würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen,
wollte man alle Tätigkeiten der Frauenhilfsgruppen in den vergangenen
hundert Jahren aufzählen und kommentieren. Eins aber sollte unbedingt
Erwähnung finden: Die Frauenkreise hier in Klafeld haben überaus
viele diakonische und seelsorgerliche Aufgaben übernommen und damit
einen wichtigen Beitrag zum Gemeindeleben geleistet. Das verdient
ein großes Lob und höchste Anerkennung!

Erika Denker überbrachte
im Jubiläumsgottesdienst die Grüße und herzliche Segenswünsche vom
Bezirks- und vom Landesverband für „über 100 Jahre gelebte Frauenhilfsgemeinschaft
hier in Klafeld“. Sie führte aus, dass allein im Siegerland 4.000
Frauen Mitglied seien, in Westfalen zähle man derzeit insgesamt
80.000! Erika Denker hatte als Geschenk fünf verschieden farbige
Kerzen mitgebracht, jede stehe für zwei Jahrzehnte. Die grüne Kerze
z. B. symbolisiere dabei Wachstum, Reife und Hoffnung. Sie wünschte
den Frauenhilfsgruppen hier vor Ort, dass Gott auch weiterhin Auftrieb
geben und Neues wachsen lassen möge.

Spannend wurde
es in der Talkirche, als Pfarrerin Almuth Schwichow zur Ehrung langjähriger
Mitglieder kam und von den dazu notwendigen Recherchen berichtete.
Das Ergebnis: Grete Dilling aus Birlenbach – sie feiert übrigens
am 1. Mai ihren 95. Geburtstag – gehört der Frauenhilfe eindeutig
am längsten an, und zwar schon seit 1937! Leider konnte sie aus
gesundheitlichen Gründen nicht am Jubiläumsgottesdienst teilnehmen.
Dafür aber Ilse Giersbach (Wenscht), Gretel Kaiser, Elisabeth Weyand
(beide Setzen) und Ilse Felten (Hoher Rain). Sie traten der Frauenhilfe
in den Jahren 1948 bis 1950 bei. Pfrn. Almuth Schwichow ehrte die
vier stellvertretend für alle, die sich schon seit Jahrzehnten treu,
uneigennützig und verantwortungsvoll in den Frauengruppen unserer
Kirchengemeinde engagieren.

Am längsten
dabei:
Grete Dilling

Froh und ein
bisschen stolz;
Pfrn. Almuth Achwichow mit Elisabeth
Weyand, Gretel Kaiser, Ilse Felten und Ilse Giersbach

„Endlich ist es
heut´ so weit …“: Pfarrer Frank Boes ließ in einem witzigen Gedicht
die letzten hundert Jahre Revue passieren – anhand der jeweiligen
Hutmode, wobei die verschiedenen Modelle den Gottesdienstbesuchern
natürlich auch vorgeführt wurden. Eine tolle Idee! Eindrucksvoll
dann die Predigt unserer Pfarrerin über das Gründungswort der Frauenhilfe,
das schon damals auf allen Mitgliedskarten abgedruckt war: „Was
ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das
habt ihr mir getan (Matth. 25,40).“ Pfrn. Almuth Schwichow lobte
die Frauenhilfsarbeit und wünschte allen Gruppen für die nächsten
Jahre viel Mut und Freude und Fantasie und Gottes Segen. Die Jubiläumsveranstaltung
endete mit einem gemütlichen Beisammensein.

Peter – Christian Rose