| Die Organisationsorgt auch dafür, dass die befreiten Kinder die Entschädigung erhalten,
 die ihnen seit 1986 nach indischem Recht zusteht – und einen Platz
 in der Schule. Ist zu befürchten, dass ihre Eltern sie trotzdem
 wieder zum Arbeiten schicken, nimmt BBA die Mädchen und Jungen für
 sechs Monate in einer ihrer Einrichtungen auf, erteilt ihnen Nachhilfeunterricht
 und finanziert ihnen eine berufliche Ausbildung – so dass sie anschließend
 auf eigenen Füßen stehen können.
 Neben der Befreiungund Förderung von Kindern ist die Sensibilisierung der Öffentlichkeit
 ein Schwerpunkt der Arbeit von BBA. Die Organisation hat gemeinsam
 mit „Brot für die Welt“, dem katholischen Hilfswerk Misereor und
 dem Kinderhilfswerk terre des hommes Anfang der 1990er  Jahre
 die weltweit erste Konsumenten – Kampagne gegen Kinderarbeit ins
 Leben gerufen. Sie klärte die deutschen Verbraucher darüber auf,
 dass ein Großteil der hier erhältlichen Teppiche in Indien, Nepal
 und Pakistan unter menschenunwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen
 von Kindern geknüpft worden waren. Und sie forderte, nur noch Teppiche
 zu kaufen, die garantiert nicht von Kinderhand gefertigt wurden.
 
 Die Kampagne warein Riesenerfolg: Bis heute wurden über 3,5 Millionen Teppiche mit
 dem Rugmark-Label verkauft. Dieses Gütesiegel bescheinigt dem Hersteller,
 dass in seinem Betrieb keine Kinder beschäftigt sind. „Als wir die
 Kampagne starteten, arbeiteten in Südasien rund eine Million Kinder
 in Teppichmanufakturen“, sagt Kailash Satyarthi. „Heute sind es
 noch 300.000.“
 „Unser Ziel isteine Gesellschaft, in der kein Kind ausgebeutet wird und jedes eine
 gute und kostenlose Schulbildung erhält“, sagt Kailash Satyarthi.
 „Ich bin optimistisch, dass ich dies noch erleben werde.“
 Text:Thorsten Lichtblau
 Fotos: Jörg Böthling
 
 
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