Rückblick: Seniorennachmittag

 

Seniorennachmittag im Herbst

Traumflieger und Glitzerschuppen

Es wäre sicherlich einmal interessant gewesen,
mitzuzählen, wie oft die Wörter „danke“, „bedanken“,
„Dank“ und „dankbar“ während und nach der Seniorenfeier
am 5. Oktober im Gemeindezentrum Wenscht ausgesprochen wurden. Nein,
es begann ja sogar schon vorher, als die vielen „Taxen“
vor der Kirche anhielten und sich die Mitfahrerinnen und Mitfahrer
bei den Chauffeuren herzlich bedankten. Weiter ging es im Gottesdienst,
sein Thema „Danken“. Zuerst die Geschichte von den zehn
Aussätzigen (Lukas 17,11-19), die von Jesus geheilt wurden; aber
nur einer kam ja bekanntlich zurück, um sich zu bedanken. Dann die
Predigt. Pfarrerin Almuth Schwichow stellte das Lied „Danke
für diesen guten Morgen“ (eg 334) in den Mittelpunkt. Es wurde
1961 von Martin Gotthard Schneider gedichtet; feierte 2011 also
seinen 50. Geburtstag, ist aber als Kirchenlied „noch ausgesprochen
jung“. Das Lied ist inzwischen „ein kirchlicher Schlager“
geworden. Die sechs Strophen drücken aus, was wir denken und empfinden,
wofür wir uns bei Gott bedanken können und bedanken sollten; es
endet mit „Danke, ach Herr, ich will dir danken, dass ich danken
kann.“ Am Schluss des feierlichen Gottesdienstes das Abendmahl,
rund hundert Seniorinnen und Senioren nahmen daran teil.

Anschließend
das gemütliche Kaffeetrinken im großen Saal. Der Frauentreff Wenscht
hatte diverse Kuchen gebacken und alle Tische gedeckt und festlich
dekoriert. Pfarrer Dr. Martin Klein lobte das Engagement der Frauen
und dankte ihnen ganz herzlich; viele Seniorinnen und Senioren stimmten
da mit ein.

Der dritte Teil des kurzweiligen Nachmittags
fand wieder in der Kirche statt. Ein Höhepunkt gleich zu Beginn:
Mädchen und Jungen des Kindergartens in Setzen unter der Leitung
von Eva-K. Berg und Sonja Ising brillierten mit Lied- und Tanzvorführungen.
Sie waren ganz bei der Sache und wuchsen förmlich über sich hinaus.
Die Kinder erhielten immer wieder Zwischenapplaus, besonders bei
„Ich streck mich aus und mach mich krumm“. Und so wollte
der Beifall am Ende der Vorführung gar nicht enden. Auch Pfarrer
Klein war ganz angetan: „Wir danken euch. Ihr habt hier richtig
Stimmung gemacht!“ Er stieg dann selber „in die Bütt“
und las „Alt werden ist ja auch nix“ von Elke Heidenreich
alias Else Stratmann. Gekonnt und überzeugend sein „Ruhrpott
– Slang“, er hatte die Lacher auf seiner Seite. Ein weiterer
Höhepunkt war zweifelsohne der Auftritt unseres Kinderchores „Singsalabim“
unter der Leitung von Andrea Stötzel, noch verstärkt durch Sängerinnen
und Sänger der „Liederstrolche“ aus Wilnsdorf. Toll die
Freude der Mädchen und Jungen, bemerkenswert ihr Einsatz, ansprechend
ihr Gesang. Ein echter Genuss! Besonders viel Beifall gab es für
„Wir sind Kinder dieser Erde“, „Schalalala“
und „Piraten, Piraten“, bei dem die über 70-Jährigen eifrig
mitmachten. Sie forderten noch Zugaben. Pfarrer Klein: „Der
Gottschalk überzieht ja auch immer!“ Zum Schluss also noch
die beiden Lieder „Ein Huhn fliegt um die Welt“ und „Der
Traumflieger“. Als man gegen 17.20 Uhr auseinander ging, hörte
man von allen Seiten nur Worte der Anerkennung und des Dankes. Auch
von Edith und Hans Lenkeit, von Waltraud Ressel, Otto Strack und
Irmgard Thiede auf der Heimfahrt in meinen Auto. „Es war wunderschön,
alle haben sich für uns so viel Mühe gegeben!“ Und Irmgard
Thiede fügte hinzu: „Ich freue mich schon auf das Herbstfest
im nächsten Jahr, das können Sie auch ruhig schreiben.“ Gesagt,
getan. – Am Tag darauf Seniorennachmittag Teil 2: Nach dem Gottesdienst
das Kaffeetrinken. Diesmal aber sorgten die anderen Frauenkreise
unserer Gemeinde für den Kuchen und die Bewirtung. Auch sie bekamen
für ihren tollen Einsatz gedankt. Anschließend wurden viele Lieder
gesungen, und Pfarrer Frank Boes las die Geschichte „So fand
ich das Leben“ von Mark Twain. Das „Highlight“ bei
den Vorführungen dann „Der Regenbogenfisch“. Mädchen und
Jungen der Hüttentalschule unter der Regie von Lehrerin Monika Becker
hatten das zuerst inszenierte Stück lange und fleißig eingeübt und
gaben es nun zum Besten: Der schöne Fisch  wird von allen anderen
wegen seiner Glitzerschuppen bewundert. Ein kleiner, blauer Fisch
will eine Glitzerschuppe haben, aber der „Schöne“ ist
zu stolz und will keine Schuppe abgeben. Zunächst. Denn schließlich,
nach vielem Hin und Her, gibt es doch ein „Happy End“,
und der Regenbogenfisch wird mit jeder abgegebenen Schuppe glücklicher
und zufriedener. Glücklich und zufrieden und überaus dankbar begaben
sich dann auch die rund 80 Seniorinnen und Senioren des zweiten
Herbstfestes auf den Heimweg nach Setzten, nach Birlenbach, auf
den Hohen Rain, ins Tal, nach Sohlbach und Buchen, auf den Schießberg
und in die Straßen des Wenscht. Gott befohlen!

Peter – Christian Rose