Gemeindefahrt

 

Berlin im Mai

Ganz früh Sonntags morgens am 4. Mai 2003 ging es mit
dem Sonnenaufgang los. Der Bus brachte 44 erwartungsvolle Reisende gut und pünktlich
bis nach Leipzig, wo wir in der Mädlerpassage in Auerbachskeller unser Mittagessen
bestellt hatten. Nach dem Essen war noch Zeit für einen kleinen Stadtrundgang,
und wir konnten uns „die Thomaskirche“ – die Wirkungsstätte Bachs, „die
Nikolaikirche“ – den Ort der Friedensgebete, das alte Rathaus am Markt,
den „Barthelshof` – einen für Leipzig typischen alten Handelshof, das älteste
Kaffeehaus in Leipzig – „Zum Arabischen Coffe Baum“, zuletzt das neue Rathaus
ansehen und sind durch den größten „Kopfbahnhof Europas“ – den Leipziger
Hauptbahnhof gegangen, in dem sich hinter den historischen Mauern neben 24 Bahnsteigen
eine große Einkaufs-Mall befindet. Das ganze Bauwerk steht auf mehr als 3000
Stahlbetonpfählen in sumpfigem Grund.
Weiter ging es nach Berlin, wo wir
gegen 18:00 Uhr zwar etwas „geschafft“ aber wohlbehalten eintrafen. Einige
hatten noch die Energie, mit U- und S-Bahn bis zu den „Hackeschen Höfen“
zu fahren, sich dort ein wenig umzusehen und noch in einem Biergarten einzukehren,
andere erkundeten die Nachbarschaft unseres Hotels „Alsterhof`, das ganz nah
am „Kudamm“ und Gedächtniskirche lag.
An verschiedenen Tagen ging es
mit Stadtrundfahrten durch Berlin. Am Montag Morgen startete unser Bus des Reisebüros
Büdenbender aus Deuz den 1. Teil und fuhr uns zu fast allen historisch wichtigen
Gebäuden, Straßen, Denkmälern, Kirchen, Domen, Museen und was Berlin sonst noch
aufzuweisen hat. Wir hörten vieles von der Stadtführerin, Frau Ötkin und von
Pfarrer Schäfer, der zu allen wichtigen Sehenwürdigkeiten auch Schriftmaterial
vorbereitet hatte, so daß wir vieles später selbst nachlesen konnten. Wir waren
auf dem Fernsehturm am Alexanderplatz und sahen uns Berlin von oben an. wir
waren am Potsdamer Platz und bestaunten das neue Berlin, das hier in den letzten
Jahren entstanden ist, wir spazierten durch das Brandenburger Tor, das kurz
vorher von den letzten Gerüsten und Planen befreit worden war; wir besichtigten
den Berliner Dom und hielten dort in der Trau- und Taufkirche eine kleine Andacht:
wir machten einen Rundgang durch das ti ikolaiviertel und bestiegen anschließend
ein Ausflugsschiff und fuhren auf der Spree vorbei an der Museumsinsel, am Regierungsviertel
im Spreebogen mit den Neubauten der Regierung, an alten Speichern und neuen
Firmen bis zum Haltepunkt Potsdamer Platz. Dort holte uns der Bus ab und brachte
uns zur Berliner Stadtmission, wo wir einiges über die missionarische Arbeit
dieser wichtigen ev. Einrichtung und ihre diakonische Hilfe für die Menschen,
die am Rande stehen, erfuhren.
Der 2. Teil der Stadtrundfahrt am Donnerstag
Morgen, wieder in Begleitung der Stadtführerin, führte uns durch weniger bekannte
Bezirke Berlins. Wir waren in Kreuzberg und gingen auch zum „Kreuzberg“
hoch, auf dem das von Schinkel entworfene Denkmal steht, das an die Befreiungskriege
erinnern soll. Am Kreuzberg ist der Viktioriapark mit einem künstlichen Wasserfall
angelegt. Auch besichtigten wir einen sehr schön und großzügig gestalteten Hinterhof,
den „Riehmers Hofgarten“. Wir fuhren außerdem durch Wedding, durch Reinickendorf,
vorbei am Tempelhofer Flughafen, über die Oberbaumbrücke, die einmal die Grenze
zwischen West- und Ostberlin war.
Am Donnerstag nachmittag besuchten wir
den Reichstag und den Bundestagsabgeordneten Paul Breuer, besichtigten mit ihm
einen Teil des Reichstags, waren im Abgeordnetenbüro zu einer kleinen Fragestunde
und konnten uns die Kuppel im Reichstag und von dort Berlin anschauen.
Die
Abende waren nicht verplant, so daß jeder sie nach eigenem Interesse gestalten
konnte. Das wurde auch sehr genutzt, zum Bummel über die Einkaufsstraßen und
in den bekannten Kaufhäusern, zum Besuch von Kabarett und Revue im Friedrichstadtpalast
oder typischen Berliner Kneipen. Der eine oder andere fand auch tagsüber noch
Zeit, z. B. das jüdische Museum zu besuchen.
Am Mittwoch machten wir mit
dem Bus einen Tagesausflug nach Postdam, wieder mit „unserer“ Stadtführerin,
die sehr anschaulich erklärte und über ein exzellentes Wissen verfügte. Wir
spazierten im Park von Schloß Sanssouci, sahen das Chinesische Teehaus, die
Historische Mühle, die Orangerie, besichtigten das neue Palais und die Friedenskirche
zu Potsdam, die uns Pfarrer Schäfer erläuterte und wo er eine Andacht hielt.
Zum Abschluß rasteten wir auf dem Krongut Bornstedt mit seinem italienischen
Flair.
Obligatorisch war jeden Tag im Bus das Lesen einer Speisekarte und
das Auswählen eines Menues, danach wurde dann in einem Lokal das gemeinsame
Mittagessen bestellt. Man sieht, das leibliche Wohl kam nicht zu kurz. Auch
in unserem Hotel wurden wir jeden Morgen mit einem reichhaltigen Frühstücks-Büffet
verwöhnt.
Am Freitag hieß es Abschied nehmen von Berlin. Pünktlich um 8:00
startete unser Bus zur Rückfahrt. Überhaupt, wir waren eine diziplinierte Gruppe.
Es ging keiner verloren, keiner kam zu irgendeinem vereinbarten Treffen zu spät.
Die
Rückfahrt führte uns über Weimar, wo wir zu Mittag aßen und uns ein wenig auf
Goethes Spuren bewegten. Wir sahen das Schloß, den Umpark, Schiller- und Goethehaus
und besuchten die Herderkirche.
Wir hatten sehr schöne Tage in Berlin, wir
haben sehr viel gesehen und gelernt und bedanken uns bei Herrn Pfarrer Schäfer
für die gute Führung, die gute Vorbereitung der Fahrt und das umfangreiche Informationsmaterial.
Auch
einen Dank an den Busfahrer Herrn Büdenbender, der auf jede Änderung der Pläne
einging und uns auch durch die verkehrsreichsten Straßen und um die engsten
Kurven sicher fuhr. Pfarrer Schäfer muß doch einen sehr guten Draht zu Petrus
haben, denn genauso wie auf der Fahrt in Dresden, war das Wetter hervorragend,
sonnig, trocken und warm.
Es hat uns so gut gefallen, daß wir schon die nächste
Fahrt planen möchten. Vielleicht führt sie nach Mecklenburg an die Ostseeküste.

Gisela Setzer