Rückblick: Einführung Pfr. Boes

„Ihr Tun möge hier zum Segen
werden!“

Nur ein halbes Jahr war die
2. Pfarrstelle in unserer Kirchengemeinde vakant,
am 17. August
konnte sie mit Pfarrer Frank Boes wieder besetzt werden.

In einem Festgottesdienst
in der Talkirche wurde der neue Seelsorger von Superintendentin
Annette Kurschus in sein Amt eingeführt. Sie gab ihm in Anlehnung
an Psalm 36 folgendes mit auf den Weg: „Für Ihre vornehmste Aufgabe
hier in Klafeld halte ich, dass Sie mit den Ihnen gegebenen Gaben
helfen, dass Menschenkinder im Schatten der Güte Gottes Zuflucht
suchen und finden.“ Und: „Ihr Tun möge hier zum Segen werden!“ Dann
berichtete sie dem „Neuen“, dass sie selbst sechs Jahre lang – von
1993 bis 1999 – in Klafeld gelebt und gearbeitet habe. Während dieser
Zeit sei es zu vielen guten Begegnungen gekommen, auch habe sie
kostbare Erfahrungen gemacht. „Hier in Geisweid ist ´gut´ sein!“

Pfrn. Almuth Schwichow,
Pfr. Dr. Martin Klein, Pfr. Berthold Heiermann (Weidenau) und einige
Presbyterinnen und Presbyter sprachen Pfarrer Frank Boes verschiedene
Segensworte zu. Nach der Einführung gab die Gottesdienstgemeinde
das Versprechen, den Dienst ihres neuen Pfarrers zu achten, ihm
beizustehen und für ihn zu beten.

In seiner Predigt
führte der neue Seelsorger aus, welche Tätigkeiten für ihn besonders
wichtig sind, nämlich die Wortverkündigung und das diakonische Handeln.
Auch wolle er mit allen Haupt- und Ehrenamtlichen in der Gemeinde
auf gleicher Ebene arbeiten: „Kein Amt soll höher gestellt sein!“

Musikalisch gestaltet
wurde der Festgottesdienst von der Bläser-Spielgemeinschaft Geisweid-Birlenbach,
dem Kirchenchor mit einigen Instrumentalisten und den Mädchen und
Jungen der Kindertagesstätte Ortsmitte.

Nach der Einführung
in der Talkirche hatte das Presbyterium zum Empfang im Gemeindezentrum
an der Ziegeleistraße geladen. Pfrn. Almuth Schwichow konnte über
150 Gäste begrüßen, darunter viele aus den Kirchengemeinden Iserlohn
und Hemer, in denen Pfr. Boes vorher tätig war. Landrat Paul Breuer
und der stellvertretende Bürgermeister Jens Kamieth, beide wohnhaft
im Wenscht, überbrachten die Grüße des Kreises und der Stadt Siegen.
Pfr. Berthold Heiermann von der Weidenauer „Muttergemeinde“ wünschte
seinem neuen Amtskollegen, dass die Gemeinde hinter ihm stehe. Pfr.
Karl-Hans Köhle sprach ein Grußwort für St. Joseph und St. Marien,
und Pastor Werner Jung von der FeG für die Allianz hier vor Ort.

Ursula Stutte
vom Mütterkreis, die Mitglieder des Bezirkspresbyteriums und Renate
Höfer vom Frauenkreis wünschten Pfarrer Boes Gottes Segen und viel
Kraft für seinen Dienst. Die Grüße aller 270 Kinder und aller 50
Erzieherinnen in unseren sechs Tageseinrichtungen überbrachte Katrin
Osterburg, Leiterin im Kindergarten Setzen. Die Frauenhilfe und
die Seniorenrunde aus Hemer bedauerten den Weggang „ihres“ Pfarrers,
der Kirchenchor aus Iserlohn wartete mit mehreren Liedvorträgen
auf.

Als letzter ging
Pfr. Frank Boes ans Mikrofon. Er dankte für die herzliche Aufnahme,
die guten Wünsche und die vielen Aufmerksamkeiten und Geschenke,
die er erhalten habe: Gutscheine, eine Radwanderkarte, typische
Mitbringsel aus dem Siegerland, viele Blumen, einen Natur- und Landschaftsführer,
zwei Heidelbeersträucher, eine Figur des Heiligen Joseph und diverse
Bücher. Er freue sich auf Klafeld und die Zusammenarbeit mit allen
Gruppen und Kreisen in der Gemeinde. Auch wir freuen uns auf ihn!
Und wiederholen, was die Kinder im Gottesdienst gesungen haben:
„Möge der Segen Gottes mit dir sein!“ Gleichzeitig sind wir froh,
dass die Zeit der Vakanzen vorbei ist und dass alle Pfarrstellen
wieder besetzt sind!

Peter – Christian Rose

Neues von der Orgel

Von der Orgel ist nur noch
das Gehäuse geblieben !!!

Die Orgel der Talkirche gibt’s
nicht mehr!!

Am 30. August
war es soweit. Zwar lange angekündigt, aber kaum vorstellbar: Die
Orgel wurde abgebaut. Was geblieben ist: das denkmalgeschützte Orgelgehäuse.
Der Blick zur Orgelempore ist – wie viele Gottesdienstbesucher bereits
gemerkt haben – schon etwas gewöhnungsbedürftig. Das leere Orgelgehäuse
gleicht einer Ruine.

Leider muss die
Gottesdienstgemeinde nun leider vorerst mit dem Klavier vorlieb
nehmen.

Und trotzdem wird’s
nun erst richtig spannend: Der Bau der neuen Talkirchen-Orgel hat
in der Orgelbauwerkstatt Mebold (Siegen-Breitenbach) bereits begonnen.
Ab Anfang Januar lohnt es sich auch, den fleißigen Orgelbauern in
der Werkstatt einmal über die Schultern zu schauen. Von diesem Angebot
sollten wir alle regen Gebrauch machen, denn kaum eine Gemeinde
hat die Möglichkeit, die Entstehung ihrer Orgel so hautnah in der
Orgelbauwerkstatt verfolgen zu können.

Hier aber noch
einmal eine Kurzzusammenfassung für alle, die die „Orgelgeschichte“
nicht so intensiv verfolgt haben: mit der Einweihung der Kirche
1906 wurde fast zeitgleich eine Orgel der Orgelbaufirma Link aus
Giengen a.d. Brenz fertig gestellt. Dieses, mehr durch romantische
Klangfarben geprägte Instrument entsprach in der Nachkriegszeit
nicht mehr dem schon etablierten neobarocken Klangideal. In den
fünfziger und sechziger Jahren führte die Firma Kemper zwei gravierende
Eingriffe an der alten Link-Orgel durch, die letztendlich dazu führten,
dass das Instrument klanglich seine Geschlossenheit einbüßte und
auch in der Technik ein permanenter Sorgenfall wurde.

Nach eingehender
Beratung mit verschiedenen Orgelsachverständigen – auch die Denkmalpflege
wurde eingeschaltet – konnte es für uns als Gemeinde nur eine Lösung
geben:
„Eine neue Orgel im alten Gehäuse“ unter partieller Verwendung
historischen Pfeifen-Materials. Besonderer Wert wird darauf gelegt,
dem Instrument auch wieder seine alten romantischen Farben zurückzugeben.
Dies schlägt sich in Registernamen wie Geigenprinzipal, Gambe, Salicional,
Vox coelestis (Stimme des Himmels), Violon und Cello nieder. Aber
auch die klassische Orgelmusik soll in dem neuen Instrument ihr
Zuhause finden.

Für
die Orgellandschaft des Siegerlandes und darüber hinaus
wird die neue Talkirchen-Orgel in ihrer Individualität
eine große Bereicherung darstellen. Und für unsere Kirchengemeinde
wird sie mit ihren vielfältigen Möglichkeiten zur lebendigen
Gottesdienstgestaltung beitragen können.

Dank
vieler Initiativen und der enormen Spendenbereitschaft
in unserer Gemeinde und darüber hinaus konnte in verhältnismäßig
kurzer Zeit immerhin so viel Geld gesammelt werden,
dass der Bau nun beginnen konnte. Bis zur Fertigstellung
im nächsten Jahr ist allerdings noch – auch in finanzieller
Hinsicht – ein engagierter Endspurt angesagt.

Pfeifenversteigerung
auf dem Bürgerfest am 12. Oktober und der traditionelle Weihnachtsmarkt
rund um die Talkirche am 2. Advent sollen ein Stück weiter zum Ziel
bringen. Auf Pfeifenpatenschaften können nach wie vor übernommen
werden.

Falls jemand Interesse
an einem Besuch in der Orgelbauwerkstatt hat, so möge er sich doch
mit mir oder den drei Pfarrern unserer Gemeinde in Verbindung setzen.

Andrea Stötzel