Gottesdienst zum Reformationsjubiläum 2017

Ein feste Burg ist unser Gott

Das Reformations-Jubiläumsjahr 2017 nähert sich seinem Ende. Es war ein Jahr voller Feierlichkeiten. Mit Konzerten, Ausstellungen, Festgottesdiensten, Vorträgen, Workshops, Kabarett und Lesungen, mit Podiumsdiskussionen, dem Luther-Oratorium, Gesprächsabenden, Konferenzen, vielen ökumenischen Veranstaltungen und einem deutschlandweiten Feiertag am 31. Oktober. Auch unsere Kirchengemeinde hat sich an der umfangreichen Programmgestaltung beteiligt: Pfarrer Dr. Martin Klein bot im Rahmen von BiG (Bibel im Gespräch) unter dem Thema „Mit Luther durch den Römerbrief“ insgesamt zehn Abendveranstaltungen an. Unsere Jugendreferentin Dorines Hermeling, ihr 40-köpfiges Team und 110 Kinder gingen während der Kinderbibelwoche (KiBiWo) im April auf eine tolle und einzigartige „Entdeckertour mit Martin“. Beim Kreiskirchentag am 24. Juni in Siegen präsentierte sich unsere Kirchengemeinde mit einem Stand, unseren Großspielen, der „wandelnden Litfaßsäule“ und unserem „Apfelbäumchen“. Und acht Tage später wurde auf der Wiese neben dem alten Pfarrhaus eine „Luthereiche“ gepflanzt und gesegnet. Last but not least: Der „Höhepunkt des Jubiläumsjahres“, der Festgottesdienst am 31. Oktober um 10 Uhr in der aus allen Nähten platzenden Talkirche. „Wären unsere Gottesdienste doch immer so gut besucht!“ Das war im Nachgang des Öfteren zu hören, wird aber sicherlich ein Wunschdenken bleiben! Die Mitglieder des Ausschusses für Gottesdienst und Kirchenmusik sowie die des Presbyteriums zeigten sich überaus erstaunt und froh ob des großen Ansturms. Wohltuend auch die vielen Kinder und Jugendlichen und die nicht kleine Zahl von katholischen Mitchristen, die es sich dann auch nicht nehmen ließen, am Abendmahl teilzunehmen. Insgesamt war es ein besonderer, ein festlicher, ein stimmungsvoller Gottesdienst. Dazu trugen auch der überzeugende Auftritt des Kirchenchores unter dem Dirigat von Kantorin Andrea Stötzel, die gewohnt professionelle Orgelbegleitung durch KMD Ulrich Stötzel und das wunderbar kräftige und brillante Spiel der beiden CVJM-Posaunenchöre

Mutter Gottlieb berichtet Martin Luther von Johann Tetzel und den Ablass-Briefen
Mutter Gottlieb berichtet Martin Luther
von Johann Tetzel und den Ablass-Briefen

Setzen und Klafeld unter der Leitung von Volker Nöll bei. Ein weiterer Höhepunkt: Die gut strukturierte und engagiert vorgetragene Predigt. In der Pfarrerin Almuth Schwichow betonte, dass im Glauben, der alles von Gott und nichts von sich selbst erwartet, die Freiheit eines jeden Christenmenschen liege. Bemerkenswert dann auch die beiden interessanten Spielszenen, dargestellt von Mitgliedern des zuständiges Ausschusses. Die erste entführte die große Besucherschar ins Jahr 1517, als Martin Luther in Wittenberg vom Ablasshandel erfuhr und sich entschloss, seine 95 Thesen an der Tür der Schlosskirche anzubringen. Die zweite, insgesamt nachdenklich stimmende Szene, spielte am 9. Oktober 2017 beim Bürgerfest in Geisweid: Zwei Mitarbeiterinnen unserer Kirchengemeinde versuchten, „Passanten“ zum Festgottesdienst am 31. Oktober einzuladen. Was sich aber als sehr schwierig herausstellte: Hier Zeitprobleme, dort Ablehnung oder nur mäßiges Interesse. Woran werden sich viele Besucherinnen und Besucher schließlich auch noch erinnern? Mit Sicherheit an die „Hymne oder Marseillaise der Reformation“, wie der Choral „Ein feste Burg ist unser Gott“ von so manchem gerne genannt wird. Kein Wunder, denn das eingängige und sehr bekannte Lied erklang laut und stimmgewaltig, erfüllte jeden Winkel des Gotteshauses und machte nicht mal an den dicken Außenmauern Halt!

Peter-Christian Rose