Bekenntnis zum Leben
Manche Dinge kann man sich einreden oder einreden lassen, aber sie kommen nicht an. Sie werden nicht Teil von mir. Das gilt vor allem, wenn es um das Leben geht. Viele machen gern Versprechen. Blühende Landschaften, die sich bei genauerem Hinsehen als farblos und grau erweisen.
Wir leben in solchen Zeiten. Wahlversprechen, die an der Realität zerschellen. Offen geäußerte Annektionspläne, als gäbe es kein Völkerrecht mehr. Der weltweite Überlebenskampf hat bereits begonnen.
Und die Kirche? Setzt sie einfach noch einen darauf? Vertröstet sie wieder mal auf das Jenseits oder beschwört Mächte, wie den Heiligen Geist herauf, der es dann schon richten wird?
Die Skepsis ist berechtigt. Viel zu oft schon sind klare aber zu einfache Lösungen für die Probleme der Menschheit auf dem Markt der Hoffnungen feilgeboten worden.
D as heißt aber nicht, dass wir keinen Grund zu einer berechtigten Hoffnung haben. Ein Beispiel ist für mich das alte Pfingstlied „Schmückt das Fest mit Maien“. Wer will und kann, singe es einmal für sich oder lese den Text.
Was so altertümlich daher kommt und von der Sprache her etwas fremd, ist ein zutiefst ehrliches Bekenntnis, Ausdruck von einer großen Freude im Glauben. Aber es klammert die Probleme und die Schwierigkeiten des Lebens nicht aus. Kummer und Betrübnis werden direkt benannt. Denn die gab und gibt es immer.