Kirchenwahl 2016 (VI)

In den letzten fünf Ausgaben von „GEMEINDE JETZT“ haben wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, ausführlich über die Kirchenwahl 2016 informiert, über wichtige Hintergrundinformationen, über die allererste Kirchenwahl (Apostelgeschichte 6, 1 – 7), über die fünf verschiedenen „Gemeindetypen“, über die Aufgaben einer Presbyterin bzw. eines Presbyters und auch über die Suche nach neuen Kandidatinnen und Kandidaten. Mit diesem Artikel wollen wir diese Berichterstattung nun beenden.

Im November hat die Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen zwei Veränderungen beschlossen. Künftig dürfen Jugendliche bereits ab 14 Jahren an der Wahl der Gemeindeleitungen teilnehmen. Bisher war dies erst ab 16 erlaubt. Außerdem ist die Zulassung zum Abendmahl keine Voraussetzung mehr für das aktive Stimmrecht. Diese nun abgeschaffte Einschränkung gab es in keiner anderen Landeskirche in Deutschland. Am passiven Wahlrecht hat sich demgegenüber nichts geändert: Zum Presbyter oder zur Presbyterin kann gewählt werden, wer mindestens 18 Jahre alt ist.

Bekanntlich wird in Klafeld keine „richtige“ Wahl stattfinden. Die 15 vorgeschlagenen Frauen und Männer gelten somit als gewählt, ihre Namen wurden in den beiden Gottesdiensten am 10. Januar verlesen. Zudem bleibt im Presbyterium vorerst ein Platz vakant, es ist aber möglich, ihn im Laufe der nächsten Amtsperiode durch eine Berufung (§ 32 Kirchenwahlgesetz) zu besetzen.

„Die einen kommen, die anderen gehen.“ So kann man das beschreiben, was im Gottesdienst am 20. März in der Talkirche geschehen wird. Hier die Einführung der „Neuen“, da die Verabschiedung von zwei ehemaligen Mitgliedern unseres Leitungsgremiums:

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Paul-Heinrich Groos (3.v.l.) mit den anderen Klafelder Delegierten während der letzten Kreissynode am 25. November 2015

Paul-Heinrich Groos gehörte unserem Presbyterium sage und schreibe 32 Jahre an. Gewählt wurde er am 22. Januar 1984, zusammen mit Annemarie Becker, Barbara Leidel und Margarete Reuter-Löll. Seine Einführung erfolgte am 26. Februar in der Wenschtkirche. Damals musste man noch 25 Jahre alt sein, um das Amt eines Presbyters bzw. einer Presbyterin ausüben zu dürfen. Und noch etwas aus jenen Jahren ist erwähnenswert: Unser Leitungsgremium bestand seinerzeit aus 29 Personen, einschließlich der fünf Pfarrer. Paul-Heinrich Groos war für sechs Perioden im Presbyterium, zweimal für je acht Jahre und viermal für je vier Jahre. Von Beginn an gehörte er dem Bauausschuss an, später nach dessen Gründung dem Finanz-, Bau- und Personalausschuss. Anfang 2005 gründete er zusammen mit Herbert Solms und Helmut Setzer das Bauteam, durch dessen Einsätze bis heute große Summen eingespart werden konnten. Paul-Heinrich Groos war dann dabei, als unsere Kirchengemeinde schwere und äußerst stürmische Zeiten zu bestehen hatte. Im Jahr 2008 wurde er zum Baukirchmeister gewählt, ein verantwortungsvolles, nicht leichtes und immer zeitaufwändiges Amt. Aber Paul-Heinrich Groos meisterte alle anfallenden Aufgaben mit Fleiß und Kompetenz und Umsicht. Neben dem Bausektor galt sein Interesse von Anfang an auch der Arbeit im Ausschuss für Weltmission und Ökumene. Aus diesem Gremium wurde dann später der Partnerschaftsausschuss. Im Sommer 1994 führte ihn eine Reise in unsere Partnergemeinde Bagamoyo in Tansania. Gemeinsam mit Magdalena Kröber und anderen Vertretern aus dem Kirchenkreis Siegen lebte er vier Wochen lang in verschiedenen Familien und nahm am dortigen Gemeindeleben teil. In den letzten acht Jahren bekleidete Paul-Heinrich Groos auch das Amt des Missionspresbyters, gleichzeitig war er stellvertretendes Mitglied der Kreissynode. Wie er sagt, habe er seit 1984 an ca. 850 Sitzungen teilgenommen! Er resümiert: „Ich war sehr gern im Presbyterium. Aber 32 Jahre sind nun genug. Außerdem müsste ich vom Alter her während der nächsten Amtszeit aufhören.“ Und er fügt hinzu: „Dem Bauteam bleibe ich erhalten, und auch dem Kirchenchor, dem ich seit 1968 angehöre.“

Heidi Soose
Heidi Soose

Auch Heidi Soose hat Kraft und Zeit geopfert. Sie kann auf eine Dienstzeit von immerhin 12 Jahren zurückblicken. Im März 2004 war sie zusammen mit Inge Behm, Elvira Förster, Marga Kölsch, Ute Kwarteng und Erika Nöll in ihr Amt eingeführt worden. Auch Heidi Soose hat all ihre Gaben zum Wohle unserer Kirchengemeinde eingesetzt. In den letzten vier Jahren war sie Mitglied im Diakonieausschuss und auch im Partnerschaftsausschuss. Ein besonderer Höhepunkt ihrer Dienstzeit war sicherlich die Reise in unsere Partnergemeinde Bagamoyo. Ja, auch Heidi Soose war dort! Drei Wochen lang hielt sie sich im August 2013 im fernen Ostafrika auf. Zusammen mit fünfzehn Frauen und Männern aus dem hiesigen Kirchenkreis. Mit dabei war auch unser Superintendent Peter-Thomas Stuberg. Beeindruckt hat sie in dem fernen Land vor allem die Herzlichkeit und die Gastfreundschaft und die Frömmigkeit der Menschen, aber auch die Schönheit der dortigen Landschaften. Begeistert und überwältigt kehrte Heidi Soose damals in unsere Kirchengemeinde zurück, wo sie dann in etlichen Gruppen und Kreisen viele Fotos zeigte und von ihren tollen Erlebnissen und tiefgreifenden Erfahrungen berichtete. Heidi Soose hat in den letzten Monaten überlegt, ob sie noch eine weitere Amtsperiode „dranhängen“ soll. „Aber ich schaffe es nicht, die Aufgaben in meiner großen Familie, meinen Beruf und die Tätigkeit als Presbyterin unter einen Hut zu bekommen!“

Wir danken Paul-Heinrich Groos und Heidi Soose für ihren ehrenamtlich ausgeübten Dienst zum Wohle unserer Kirchengemeinde und wünschen ihnen für ihren weiteren Lebensweg alles erdenklich Gute, viel Gesundheit und Gottes reichen Segen!

Peter – Christian Rose