Gottesdienst für den siebzehnten Sonntag nach Trinitatis
Text: Jos 2,1-21
Es war still geworden. Die Hörner und das Kriegsgeschrei waren verklungen, die Erde hatte aufgehört zu beben, auch das Getöse der polternden Steine war nicht mehr zu hören. Nur Unmengen von Staub lagen noch in der Luft. Er kroch durch alle Ritzen und senkte sich auf alles im Haus, auch auf Rahab und ihre Familie. Als es losgegangen war, hatten sie sich im hintersten Winkel verkrochen. Geduckt und eng aneinander gedrängt hatten sie abgewartet, was geschehen würde. Jetzt war Rahab die erste, die es wagte, den Kopf zu heben. Langsam stand sie auf und schüttelte den Staub ab. Sie stieg die Treppe hoch zum Dach, steckte vorsichtig den Kopf durch die Luke und schaute sich um: Von der mächtigen Stadtmauer, Jerichos ganzem Stolz, war nichts geblieben als Schutthaufen. Es stand nur noch das Stückchen, an das sich ihr Haus lehnte.
„Predigt Tal- und Wenschtkirche, Sonntag, 12. Oktober 2025“ weiterlesen