Beerdigung: kirchlich oder „frei“?

Seit einiger Zeit beobachten wir, dass immer öfter Menschen nicht kirchlich beerdigt werden, obwohl sie Mitglieder unserer Gemeinde waren. Das ist natürlich eine Sache eigener Entscheidung, und da mischen wir uns auch nicht ein. Uns ist nur wichtig, dass Sie für diese Entscheidung gut informiert sind. Und wir haben den Eindruck, dass das nicht immer der Fall ist. Also sind hier ein paar wichtige Infos zum Thema:

Bei einer nicht-kirchlichen Bestattung übernehmen oft freie Redner die Gestaltung der Trauerfeier. Die machen das in der Regel gut und wunschgemäß, aber sie müssen mit ihrer Arbeit ja auch was verdienen und kosten deshalb Geld. Mit Spesen, Fahrtkosten usw. ist man da schnell bei 500 Euro und mehr. Wir Pfarrerinnen und Pfarrer finanzieren uns dagegen über die Kirchensteuer, und die Beerdigung von Gemeindegliedern gehört zu unseren Dienstpflichten. Wir kosten Sie also keinen Cent extra und erwarten auch keine Spende. Auch wir sind aber professionell für diese Aufgabe ausgebildet und bringen viel Erfahrung mit. Sie können also damit rechnen, dass wir es mit der Beerdigung mindestens genauso gut machen wie eine freie Rednerin.

Folgendes gehört für uns dazu:

  • Ob die Beerdigung im großen oder kleinen Kreis stattfindet, mit Nachfeier oder ohne, mit Sarg oder Urne, in der Halle, am Grab oder im Wald, ist uns ganz egal. Wir kommen überall hin, wenn es in erreichbarer Nähe liegt, und berechnen Ihnen dafür keine Fahrtkosten. Auch eine spätere Urnenbeisetzung begleiten wir gern, wenn Sie das möchten.
  • Es ist klar geregelt, wer von uns für welche Beerdigung zuständig ist und wer, wenn nötig, die Vertretung übernimmt. Im Trauerfall sind wir also einfach zu erreichen. Die hiesigen Bestatter haben unsere Kontaktdaten und übernehmen das in der Regel für Sie. Sie können uns aber auch gern selber kontaktieren – wenn gewünscht, auch schon für einen letzten Besuch bei einem Sterbenden.
  • Wenn wir über einen Trauerfall informiert werden, machen wir zeitnah einen Termin für ein Gespräch mit Ihnen aus. Dabei nehmen wir uns Zeit für alles, was Ihnen gerade auf der Seele liegt, und bereiten den Trauergottesdienst mit Ihnen vor. Auf Ihre Wünsche gehen wir dabei gern ein – zum Beispiel, was die Musik angeht (es müssen nicht Gesangbuchlieder mit Orgelbegleitung sein). Wenn es persönliche Abschiedsworte oder musikalische Beiträge aus der Familie oder von Freunden geben soll, finden wir dafür immer einen Platz. Und wenn Sie keine Wünsche haben oder unsicher sind, beraten wir Sie gern.
  • Im Mittelpunkt des Trauergottesdienstes steht für uns eine kurze Ansprache, in der wir die Person und das Leben der Verstorbenen mit einem Bibelwort in Verbindung bringen. Auch bei diesem Bibelwort richten wir uns gern nach Ihren Wünschen. Und natürlich gehen wir auf das ein, was für die Verstorbenen wichtig und typisch war. Oft haben wir sie ja durch Besuche und Begegnungen in der Gemeinde gekannt. Und was wir nicht wussten, haben wir hoffentlich im Gespräch mit Ihnen erfahren. Aber es gehört natürlich auch dazu, dass wir von dem Trost und von der Hoffnung reden, die uns der christliche Glaube angesichts des Todes vermitteln will.
  • Am Sonntag nach der Beerdigung denken wir in unseren Gottesdiensten noch einmal an die Verstorbenen: Wir geben die Bestattung bekannt und nehmen die Trauernden in unsere Fürbitte auf. Als Angehöriger daran teilzunehmen, ist kein Muss, aber Sie sind herzlich eingeladen. Das Gleiche gilt für den Gottesdienst am Ewigkeitssonntag Ende November, in dem wir uns an alle Verstorbenen des vergangenen Kirchenjahrs erinnern.
  • Für viele fängt nach der Beerdigung die Zeit der Trauer erst richtig an. Wenn Sie dabei seelsorgerliche Begleitung wünschen, stehen wir Ihnen gern zur Verfügung. Auf Anfrage vermitteln wir auch Kontakte zu speziellen Angeboten für Trauernde.

Noch ein Rat zum Schluss: Machen Sie sich beizeiten Gedanken darüber, wie Sie mal beerdigt werden wollen und was Sie dafür an Wünschen haben. Sprechen Sie mit Ihren Angehörigen darüber, und am besten schreiben Sie es auf. Wenn der Fall eintritt, müssen Ihre Lieben schnell viele Entscheidungen treffen und sind in der Regel froh, wenn sie dafür etwas an der Hand haben. Und Sie selber können beruhigt sein, dass Sie so beerdigt werden, wie es zu Ihnen passt. Wir jedenfalls tun unser Bestes dafür.

Ihre Pfarrerin und Pfarrer der Kirchengemeinde Klafeld