|   Synode Evangelischer Kirchenkreis Siegen I Haushalt 2011 beschlossen
Sparkurs trotz unerwartethöherer Kirchensteuer weiter angesagt
 Eine geringe Kirchensteuernachzahlung kann der Kirchenkreis Siegen für
 das Jahr 2010 erwarten. Diese erfreuliche Mitteilung machte der
 Vorsitzende des Finanzausschusses des Evangelischen Kirchenkreises
 Siegen Rolf Marxmeier auf der Kreissynode Siegen, die am 24. November
 in der CVJM-Jugendbildungsstätte Wilgersdorf tagte. Und auch für
 das kommende Jahr 2011 sieht es nicht so schlecht aus, wie noch
 vor Jahren befürchtet. Die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt haben
 sich von den Auswirkungen der Finanzkrise schneller erholt als erwartet.
 Dadurch kann der aus demographischen Gründen (es sterben mehr Evangelische
 als Kinder getauft werden) eigentlich zu erwartende Kirchensteuerrückgang
 zum Teil kompensiert werden. Die Prognose, dass die EKD im Jahre
 2030 ein Drittel weniger Mitglieder hat und nur noch 50 % der heutigen
 Finanzkraft besitzt, hat ihre Gültigkeit nicht verloren.
 Die Kirchenkreise,so Marxmeier, können für 2011 mit der gleichen Höhe der Kirchensteuerzuweisung
 rechnen wie in 2010. Die Landeskirche kalkuliert für die weitere
 Zukunft mit einem jährlichen Minus von 1%.
 Der KirchenkreisSiegen erhält in 2011 voraussichtlich eine Kirchensteuerzuweisung
 in Höhe von 12,707 Mio. Euro. Hinzu kommen noch zusätzliche Mittel
 beispielsweise aus Zinseinnahmen und einer Rücklagenentnahme. Abzüglich
 der Ausgaben wie Pfarrstellenpauschale, Jugendarbeit, Finanzierung
 der Kindertagestätten, werden 3,596 Mio. Euro an die Kirchengemeinden
 ausgezahlt, etwa 46.000 Euro mehr als in 2010. Künftig müssen die
 Kirchengemeinden selbst bei konstanter Kirchensteuerzuweisung mit
 jährlich reduzierten Einnahmen rechnen.
  Sorge bereiten Marxmeier die Synodalen Dienste, zu denen die Referate
 im Kirchenkreis gehören: „Wir sind von dem Ziel, in diesem Bereich
 ausgeglichene Haushaltsansätze zu erreichen, noch meilenweit entfernt.
 Hier herrscht ein effektiver Fehlbetrag von 335.000 Euro jährlich.
 Eine Reduzierung von Diensten ist nicht ausgeschlossen.“ Und auch
 im Budgetbereich Leitung, Verwaltung und Rechnungsprüfung muss an
 der Reduzierung von Kosten gearbeitet werden.
 VerwaltungsleiterHartmut Menzel berichtete aus der  Arbeitsgruppe „Mittelfristige
 Finanzplanung“. Die soll über einen Zeitraum von 5 Jahren Vorschläge
 zur Ausgabenreduzierung erarbeiten. Menzel zeigte auf, dass viele
 der auf der Kreissynode am 28. September 2005 in Olpe beschlossenen
 Einsparungen umgesetzt wurden. Nun gilt es neue Einsparpotentiale
 zu ermitteln, um bis 2016 einen ausgeglichenen Haushalt ohne Rücklagenentnahme
 aufstellen zu können.
 Der 12-teiligenBeschlussempfehlung zum Haushalt 2011 folgte die Synode mit großer
 Mehrheit.
 kp 
 Synode Evangelischer Kirchenkreis Siegen II Kritische Debatte um KirchenkreiskonzeptionMehr strategische Planung,Leitung und Identifikation
 Es sollte nur ein erster Zwischenbericht zum Stand der Entwicklungen
 sein. Die überaus kritischen Anmerkungen zur Vorgehensweise setzen
 den Arbeitskreis unter Druck, erste Weichenstellungen schon auf
 der nächsten Synode vorzunehmen. Mit einem Konzeptionsbeschluss
 wird auf der Herbstsynode 2011 gerechnet. Seit über einem Jahr arbeitet
 ein vom Kreissynodalvorstand einberufener zehnköpfiger Arbeitskreis
 unter der Moderation von Rainer Cordes an der Entwicklung einer
 Kirchenkreiskonzeption. Nicht nur die Beschreibung des Ist-Zustandes
 ist vorgesehen, sondern vor allem die Entwicklung von Zielen und
 Instrumentarien zur Steuerung, berichtet Dr. Detlef Metz aus der
 Projektgruppe. Die jüngere Geschichte des Kirchenkreises wurde ebenso
 aufgearbeitet wie die von der Synode in den vergangenen Jahren formulierten
 Ziele. Die Stärken und Schwächen des Kirchenkreises sowie seine
 Risiken und Chancen wurden ausgelotet. Ausgereifte Ergebnisse konnten
 noch nicht präsentiert werden. Gründlichkeit vor Schnelligkeit lautet
 offensichtlich die Devise. Als nächster Schritt soll das Profil
 des Kirchenkreises möglichst genau gefasst werden. Danach sind eine
 Bereisung der Regionen und die Beteiligung der Referate vorgesehen.
 
 Vorgelegt wurdeder Synode auf zwei DIN A 4-Seiten ein so genannter „unstrittiger
 Kern“, ein Papier, über das der Kreissynodalvorstand und die Projektgruppe
 einen Konsens herstellen wollen. Auf diesen „unstrittigen Kern“
 sollen die weiteren Diskussionen aufbauen.
 
 Angestrebt wirdeine frühzeitige und längerfristige reflektierte strategische Planung.
 Sie soll eine konzeptionelle und strukturierte Arbeit ermöglichen.
 Bisher wird oft nur auf Umstände reagiert. Klarheit bei der Wahrnehmung
 von Aufgaben soll ebenso erreicht werden wie eine Stärkung der Identifikation
 mit den Zielvorstellungen und der Arbeit des Kirchenkreises. Dazu
 ist ein Ausbau der internen Kommunikation erforderlich. Einer nach
 außen deutlich erkennbaren Leitung wird das Wort geredet und einer
 einheitlicheren Repräsentation nach außen. Dazu bedarf es der Stärkung
 der Öffentlichkeitsarbeit und der Vernetzung.
 Dass zunächstder „unstrittige Kern“ gar nicht so unstrittig war, machte die kritische
 Diskussion deutlich. Inhaltliche Unzufriedenheit mit dem vorgelegten
 Ergebnis wurde ebenso laut wie Kritik am Ablauf des Prozesses.
 Nach einer Pauseeinigte sich die Kreissynode dann doch darauf, den begonnenen Prozessweg
 weiter zu beschreiten. Nun sollen das Profil, die Eigenart und die
 Situation des Evangelischen Kirchenkreises Siegen herausgearbeitet
 und dabei die Referate und Kirchengemeinden stärker eingebunden
 werden.
 Einbezogen werdensollen auch frühere konzeptionelle Äußerungen des Kirchenkreises.
 kp 
 Synode Evangelischer Kirchenkreis Siegen III Siegen ist nicht allesSchlaglichter aus Kirchenkreis,Landeskirche und Diakonie
Das Motto desökumenischen Gottesdienstes am NRW-Tag in Siegen setzte die Superintendentin
 über ihre Informationen aus dem Kirchenkreis. Auch der Kirchenkreis
 Siegen sei nicht alles, nicht die Superintendentur, die Verwaltung,
 die Referate und die Gemeinden. Sie sind eingebettet in einen größeren
 Zusammenhang. Kurschus: „Jede Kirchengemeinde ist ganz und gar Kirche
 – aber keine Kirchengemeinde bildet für sich die ganze Kirche ab.
 Wir brauchen einander. Unser Kirchenkreis ist die Gemeinschaft seiner
 Kirchengemeinden und Dienste und Referate – und doch geht er darin
 nicht einfach auf.“
 Auf einem gutenWeg befinden sich die hauptamtliche Jugendarbeit sowie die Gemeindepädagogik,
 die nach neuem Konzept in kreiskirchlicher Verantwortung vor Ort
 in den Gemeinden gestaltet wird. Sie betont, dass die Konfirmandenarbeit,
 die an einigen Orten von den hauptamtlichen Jugendmitarbeitenden
 geleistet wird, für die Pfarrerinnen und Pfarrer zu den pastoralen
 Kernaufgaben gehört. Sie dürfe nicht gänzlich delegiert werden.
 
 Dem kreiskirchlichenKindergartenverbund EKiKS (Evangelische Kindertageseinrichtungen
 im Kirchenkreis Siegen) gehören derzeit 15 von 53 Kindertageseinrichtungen
 an. 6 Einrichtungen kommen in Kürze hinzu und drei weitere zu einem
 späteren Zeitpunkt. Ein Beratungsprozess mit der Kienbaum Management
 Consults GmbH solle in Kürze die Strukturen optimieren.
 Zum Ende des Schuljahreswird der Kirchenkreis Siegen die Trägerschaft der Offenen Ganztagsschulen
 in Birlenbach, Hilchenbach und Burbach aufgeben. Eine verstärkte
 Einflussnahme auf die inhaltliche Gestaltung und das Angebot habe
 sich nur begrenzt verwirklichen lassen.
 Vakante Pfarrstellenlassen sich im Kirchenkreis Siegen nur schwer wieder besetzen, was
 für Pfarrerinnen und Pfarrer und ehrenamtlich Mitarbeitende erhebliche
 zusätzliche Belastungen mit sich bringe.
 Landeskirche Pfarrerin RoswithaScheckel berichtete über die Landessynode. Die Taufe soll das theologische
 Schwerpunktthema im kommenden Jahr sein. Taufe, nicht als einmal
 vollzogener ritueller Akt, sondern ein lebenslanger Prozess bis
 zum Sterbebett.
 Durch das neuePrädikantengesetz wird nun der Dienst der Laienprediger an die Regelungen
 der EKD angenähert und erfährt eine ausdrücklichere Wertschätzung.
 Gemeindeglieder, die die Gabe der Verkündigung haben, können zur
 Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung berufen und als Prädikantin
 oder Prädikant ausgebildet werden.
 Die Landeskircherechnet mit einem Rückgang der Gemeindegliederzahlen von jährlich
 1,1%. Die Zahl der Gemeindeglieder pro Pfarrstelle wird in den kommenden
 20 Jahren auf 2.500 bis 3.000 ausgeweitet. Ab Mitte der zwanziger
 Jahre können die prognostizierten Pfarrstellen voraussichtlich nicht
 mehr besetzt werden. Es droht ein Pfarrermangel, den die Landeskirche
 erkannt hat und dem sie entgegenwirkt.
 Diakonie Unfreiwillig indie Schlagzeilen geriet in diesen Tagen die Diakonie in Südwestfalen.
 Eine anonyme Strafanzeige wurde in der Presse bekannt gemacht, wonach
 der Geschäftsführer Dr. Josef Rosenbauer und zwei Mitarbeitende
 der Diakonie gegen Entgelt für eine politische Partei arbeiten sollen.
 Die theologische Direktorin der Diakonie in Südwestfalen, Pfrn.
 Jutta Ostermann, informierte über den öffentlich gewordenen Sachverhalt.
 Zugunsten einer politischen Partei sollen anderweitig bestimmte
 Personalmittel verwendet worden sein.
 Nun sei die Diakoniein die anonymen Vorwürfe verwickelt. Für die ehrenamtlich Mitarbeitenden
 in den Gemeinden und den Mitarbeitenden in der Diakonie sei das
 Ganze mit Aufregung verbunden.
 Ärgerlich fürdie Diakonie ist, dass die Vorwürfe in die beginnende Adventssammlung
 fallen. Für die Sammlerinnen und Sammler wurden Informationen über
 die Situation zusammengestellt. Darin heißt es: „Der Presse in Mainz
 wurde Mitte der Woche ein anonymer Brief zugstellt, der Vorwürfe
 gegenüber Dr. Rosenbauer beinhaltet. Der Staatsanwaltschaft liegt
 bis zum heutigen Zeitpunkt keine entsprechende Anzeige vor. Die
 in dem anonymen Schreiben erhobenen Vorwürfe bezgl. der Arbeitsverträge
 der Mitarbeitenden der Diakonie in Südwestfalen entbehren jeglicher
 Grundlage.“ Die Entscheidungsgremien der Diakonie in Südwestfalen
 werden sich mit den Vorwürfen beschäftigen.
 kp 
 Synode Evangelischer Kirchenkreis Siegen IV Kreissynodalvorstand wiederkomplett

 Cornelia Dreute-Krämerund Helga Hoffmann (v.li) wurden mit großer Mehrheit in den Kreissynodalvorstand
 gewählt, der nun wieder komplett besetzt ist. Dorothee Breyer wurde
 als Stellvertreterin von Helga Hoffmann gewählt.
 (Foto Karlfried Petri) |