Der Weihnachtsgottesdienst 
Er wird immer 
noch gut besucht. Aber er will auch gut vorbereitet sein. – „Gemeinde 
jetzt“ hat unsere Pfarrerin und unsere beiden Pfarrer zu ihren 
Vorbereitungen befragt. 
  
Frage 1: 
Erinnerst du dich noch, wann und wo du deinen ersten Weihnachtsgottesdienst 
gehalten hast? 
  
Pfarrerin 
Almuth Schwichow: Ja, noch ganz genau. Am 24. 12. 1987 in Dortmund-Eichlinghofen. 
Als Vikarin habe ich gemeinsam mit dem Kirchenchor die Christmette 
in der kleinen romanischen Kirche gestaltet. Das war sehr schön! 
 
 Pfarrer 
Frank Boes: Meinen 1. Weihnachtsgottesdienst hielt ich in meiner 
Vikariatsgemeinde in Bochum-Stiepel. Keine große Kirche, ein eher 
bescheidenes Gemeindehaus, das aber eine große Nähe zu den Menschen 
ermöglichte. Es war ein Familiengottesdienst mit den dort beheimateten 
Kindergartenkindern. Damals wie heute immer wieder schön und anrührend. 
  
Pfarrer 
Dr. Martin Klein: Am 24. Dezember 1994 in der Emmauskirche zu 
Bochum-Weitmar-Mark, wo ich Vikar war. Wenn ich mich recht entsinne, 
handelte es sich um den Spätgottesdienst um 22.00 Uhr. 
  
  
Frage 2: 
Wann fängst du normalerweise mit den Vorbereitungen an? 
Pfr. Boes: 
Mit den Vorbereitungen zum Gottesdienst ist es unterschiedlich. 
Das Krippenspiel suche ich mit den Helfern vom Kindergottesdienst 
bereits Ende Oktober oder Anfang November aus. Die Vesperpredigt 
bereite ich erst zwei Wochen vor Weihnachten vor, um auch Aktuelles 
aus der Gemeinde mit einbringen zu können. 
Pfr. Klein: 
Nach Möglichkeit ein paar Tage vorher, hängt aber sehr von den Umständen 
ab (Zahl der Beerdigungen, Anzahl der vorzubereitenden Gottesdienste, 
Entfernung vom 4. Advent usw.). Die Krippenspielproben beginnen 
natürlich eher, die Vorarbeiten dafür so Anfang bis Mitte November. 
Pfrn. Schwichow: 
Wer mich kennt, weiß, dass ich vieles auf den letzten Drücker erledige. 
Ich brauche einfach eine gewisse Anspannung. Aber mit den Vorbereitungen 
für Heiligabend muss ich natürlich früher anfangen als sonst, meistens 
Anfang Dezember. Schließlich müssen Absprachen mit den Chören und 
anderen Mitwirkenden getroffen, Liedblätter kopiert werden usw. 
Gerade heute (23.11.2010) habe ich erfahren, dass das Krippenspiel 
in der Heimatstube in Sohlbach nun doch stattfindet, und mir darüber 
auch schon ein paar Gedanken gemacht. Die Predigten schreibe ich 
aber erst zwei, drei Tage vorher. 
  
Frage 3: 
Was wird in diesem Jahr das Thema deiner Predigt? 
Pfr. Klein: 
Da ich in diesem Jahr an Heiligabend nur den Krippenspiel-Gottesdienst 
und den Spätgottesdienst in der Talkirche habe, werde ich wohl keine 
längere Predigt halten, weil die Zuhörerschaft entweder zu unruhig 
oder zu müde ist. Das Krippenspiel trägt den Titel „Der Zöllner 
von Bethlehem“ (mehr wird noch nicht verraten). Was ich um 
23.00 Uhr mache, weiß ich noch nicht, aber irgendwie um Weihnachten 
wird es schon gehen! 
Pfrn. Schwichow: 
„Also hat Gott die Welt geliebt…“ – so beginnt der Predigttext, 
der in diesem Jahr in der Christvesper dran ist. Mit den vorgeschlagenen 
Predigttexten bin ich nicht in jedem Fall glücklich, mit diesem 
aber sehr. Es ist einer meiner Lieblingstexte zu Weihnachten, und 
ich freue mich schon darauf, mal wieder darüber zu predigen. – Die 
Mädchenjungschar aus Sohlbach-Buchen wird in diesem Jahr ein traditionelles 
Krippenspiel aufführen. Worüber ich predigen werde, kann ich heute 
noch nicht genau sagen. Vielleicht über die „Freude, die allem 
Volk widerfahren wird“. Denn die Mädchen haben sich unheimlich 
gefreut, dass sie es nun doch noch schaffen, ein Krippenspiel auf 
die Beine zu stellen. 
Pfr. Boes: 
Kann ich noch nicht genau sagen, aber es wird sich auf jeden Fall 
um das Kind in der Krippe drehen. 
  
Frage 4: 
Welche Lieder müssen unbedingt gesungen werden? 
Pfrn. Schwichow: 
Am Ende des Gottesdienstes natürlich „O du fröhliche“, 
am liebsten im Stehen und in einer dunklen Kirche – mit Blick auf 
den festlich geschmückten Weihnachtsbaum. Dann habe ich immer das 
Gefühl: Jetzt ist Weihnachten! Aber auch mein liebstes Weihnachtslied 
lasse ich wenigstens in einem der Gottesdienste singen: „Fröhlich 
soll mein Herze springen“. Wenn man an den Feiertagen schon 
arbeiten muss, kann man sich ja auch selbst mal ein kleines Geschenk 
machen… 
Pfr. Boes: 
Ich habe viele Lieder, die ich gern an Weihnachten singe. Froh und 
ein bisschen sentimental darf es schon sein. Mein Lieblingslied 
ist „Ich steh an deiner Krippen hier“! 
Pfr. Klein: 
„O du fröhliche“ muss schon sein – aber sonst gibt es 
ja so viele schöne Weihnachtslieder! 
  
Frage 5: 
Worauf legst du im Weihnachtsgottesdienst besonderen Wert? 
Pfr. Boes: 
Der Gottesdienst muss atmosphärisch dicht und auf jeden Fall feierlich 
sein. Das darf aber nicht dazu führen, dass es zu ernst wird. Die 
Fröhlichkeit ist ein ganz wichtiger Bestandteil. Mir tut es immer 
gut, wenn ich in Gesichter sehe, die anfangen zu leuchten, weil 
sie eine so schöne Botschaft gehört und gesehen haben. 
Pfr. Klein: 
Dass die Weihnachtsbotschaft – „Gott wird Mensch, dir Mensch 
zugute“ (Paul Gerhardt) – bei den Leuten ankommt. 
Pfrn. Schwichow: 
An Weihnachten spielen Traditionen eine große Rolle. Alles soll 
sein wie immer: das Essen, der geschmückte Tannenbaum, die Bescherung 
und auch der Gottesdienst mit den vertrauten Liedern und Lesungen. 
Diesen Wunsch erfülle ich gern, aber ich möchte natürlich auch nicht 
nur Traditionspflege betreiben. Schließlich feiern wir nicht nur 
einen Geburtstag, der schon 2000 Jahre zurückliegt, sondern vor 
allem das, was der Engel den Hirten verkündigt: „…euch ist 
heute der Heiland geboren.“ 
Peter – Christian Rose  
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